Europäische Finanzinstitute investieren mit voller Kraft in Open Banking

27.05.2020

Daniel Kjellén, Mitgründer und Geschäftsführer von Tink / Foto: © Tink

Zwei Drittel der Finanzinstitute (63 %) geben an, dass ihre jährlichen Open-Banking-Budgets seit dem letzten Jahr um 20 %-29 % gestiegen sind. Nur 10 % der Institutionen haben ihre Investitionen in diesem Bereich reduziert. Open Banking wird aktuell vor allem durch gestiegene Erwartungen an das Kundenerlebnis vorangetrieben. 44 % der befragten Finanzinstitute gaben an, in Open Banking zu investieren, um Kunden besser zu umsorgen. 39 % gaben die Modernisierung der eigenen IT und 34 % die Prozessoptimierung als größte Triebfeder ihres Engagements an. Dennoch gibt es nach wie vor Barrieren. Veraltete IT wurde von jedem dritten Befragten (33 %) als Haupthindernis für Investitionen angesehen. Währenddessen nannten 32 % andere Geschäftsprioritäten als Blockierer und 31 % glaubten, dass regulatorische Einschränkungen die Ausgaben drosseln.

Nichtsdestotrotz sind die Finanzinstitute beim ROI von Open Banking optimistisch. 50 % erwarten eine Amortisationsdauer von weniger als vier Jahren und mehr als zwei Drittel (69 %) erwarten, dass der Nutzen die Kosten in weniger als fünf Jahren aufwiegt. Nur 1% der Befragten sind der Ansicht, dass es überhaupt keine Amortisation gibt. Die Finanzinstitute erkennen eindeutig die enormen kommerziellen Möglichkeiten, die das offene Bankwesen in naher Zukunft bietet. Das Ertragswachstum durch neue Kunden erwies sich für 44 % der Befragten als wichtigster Erfolgsmaßstab für offene Bankinvestitionen. Es folgten steigende Umsätze durch neue Produkte und Dienstleistungen (39 %) und die Monetarisierung von Daten durch das Angebot von Developer Services oder APIs (37 %).

Daniel Kjellén, Mitgründer und Geschäftsführer von Tink, erklärt: "Der Anstieg in Investitionen und die Größe der neuen Budgets beweist, dass sich Open Banking in den Köpfen der Finanzinstitute fest verankert hat. Von der bloßen Einhaltung ehemals neuer Vorschriften hat sich Open Banking nun zur kommerziellen Chance und zum Wettbewerbsvorteil entwickeln. Finanzdienstleistungen nahtlos über alle digitalen Kanäle hinweg anzubieten, ist nicht erst heutzutage in Zeiten von Covid-19 ein wichtiger Dienst am Kunden. Finanzinstitute, die Open Banking vorantreiben, werden auch auf lange Sicht mit einer Vielzahl innovativer Anwendungsfälle belohnt.”

Dr. Cyrosch Kalateh, Regional Director DACH bei Tink ergänzt: "Wir befinden uns derzeit in einem sehr frühen Stadium des Open Banking, am Fuße der Transformation sozusagen. Einigen Banken schienen die Kosten für die damit verbundenen Technologien, wie zum Beispiel der Bau von API-Gateways und die Schaffung von “Data Lakes”, sehr hoch zu sein. Für viele hat diese Investition jedoch dazu beigetragen, die technologische Transformation voranzutreiben und damit neue Möglichkeiten für Innovation, Erträge und Wertschöpfung eröffnet. Und das über Open Banking hinaus". (ah)