Digitalisierung gewinnt für bAV an Bedeutung

21.03.2018

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Weil die gesetzliche Rente oft nicht mehr reicht, um den Lebensstandard im Alter zu halten, gewinnt die betriebliche Altersvorsorge zunehmend an Bedeutung. Diese sorgt bei den Unternehmen für einiges an Zusatzaufwand. Die Digitalisierung soll hier Abhilfe schaffen.

Fast alle deutschen Unternehmen zwischen 500 und 5.000 Mitarbeitern bieten ihren Mitarbeitern Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Im Rahmen der Studie „Digitalisierung der bAV-Verwaltung“ hat die Unternehmensberatung Mercer deshalb den aktuellen Stand bei dieser untersucht. Dazu hat Forsa 100 deutsche Großunternehmen aus den Sparten Industrie, Handel und Dienstleistungen befragt. Die Untersuchung zeigte, dass drei Viertel aller befragten Unternehmen für die bAV Versicherungslösungen eines externen Anbieters nutzen. Zudem hat jedes zweite Unternehmen die Verwaltung der bAV bereits ganz oder zumindest teilweise ausgelagert. Dabei wird vor allem ein Full-Service-Anbieter präferiert. So ist nach Meinung von 83 % der Befragten eine Zusammenarbeit mit einem solchen leichter als wenn mit mehreren Partnern zusammen gearbeitet wird.

Der externe Dienstleister sollte neben der Versicherungsadministration sowohl die Anwartschafts- als auch die Rentenverwaltung beherrschen. Wer hier durch eine entsprechende Zertifizierung der Prozesse seine Kompetenzen und eine hohe Qualität nachweisen kann, erhöht das Vertrauen“, so Mercer-Experte Ralf Laumann. Außerdem sollte ein lückenloser Datenaustausch zwischen dem Arbeitgeber, dem bAV-Dienstleister und weiteren involvierten Parteien wie beispielsweise Versicherern sichergestellt sein. Darauf legen fast alle Befragten Wert (98 %). „Durch einen reibungslosen Ablauf digitaler Prozesse werden die Personalabteilungen massiv entlastet“, stellt Ralf Laumann fest. Der Kompetenz des externen Dienstleisters im rechtlichen Bereich messen 83 % der Unternehmen eine hohe Bedeutung zu. Drei Viertel der Befragten legen bei der Auswahl eines externen Dienstleisters Wert auf das Anbieten einer digitalen Lösung.

Gestiegener Verwaltungsaufwand

Ein wesentlicher Grund für die häufige Nutzung externer Dienstleister könnte sein, dass der Verwaltungsaufwand der bAV in den letzten Jahren enorm zugenommen hat. So gaben 40 % der Unternehmen an, dass sie heute mehr Verwaltungsaufwand bei der bAV hätten als noch vor fünf Jahren. Als Hauptgrund hierfür nannten zwei Drittel der Unternehmen den gestiegenen Informationsbedarf der Mitarbeiter. Jedes zweite Unternehmen gab zudem an, dass der gestiegene Verwaltungsaufwand mit komplexeren Prozessen oder strengeren gesetzlichen Auflagen zusammenhänge.

Digitalisierung als Lösung?

Ein Mittel, den Verwaltungsaufwand in der bAV zu reduzieren, ist nach Meinung von knapp zwei Drittel der Unternehmen die Digitalisierung. Deshalb wollen auch die Hälfte der befragten Unternehmen verstärkt in die Digitalisierung und Automatisierung der bAV-Verwaltung investieren. Für 65 % wäre dabei eine Plattform interessant, die den Versorgungsstand der Mitarbeiter sowie alle Nebenleistungen übersichtlich darstellt. Gerade Betriebe, die die Altersversorgung selbst organisieren, sind an einer solchen Lösung interessiert (74 %). Von 60 % der Befragten wird ein Online-Portal als interessant angesehen, das nicht nur stichtagbezogen, sondern stets aktuelle Leistungsnachweise zur Verfügung stellt. „Digitale Lösungen reduzieren nicht nur den Verwaltungsaufwand und entlasten dadurch die Personalabteilung, sondern tragen auch dem gestiegenen Informationsbedarf in der betrieblichen Altersversorgung Rechnung“, erklärt Ralf Laumann. (ahu)

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