Die ersten 1.000 Euro an der Börse richtig investieren
25.06.2019
Lothar Koch, Leiter Portfoliomanagement, GSAM + Spee Asset Management AG / Foto: © GSAM + Spee Asset Management AG
Jeder hat an der Börse einmal klein begonnen. Egal, ob Sie starten oder schon länger mit Wertpapieren aktiv sind, nutzen Sie die „Glorreichen Vier“ für Ihren Anlageerfolg! Zu den „Glorreichen Vier“ der Geldanlage gehören eine gute Strategie, gesunde Ausdauer, der Zinseszins-Effekt und niedrige Kosten.
„Wie lege ich meine ersten 1.000 Euro an der Börse an?“ Diese Frage stellte mir vor einigen Jahren ein Berufsanfänger. Gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin war der junge Mann nach seinem Studium in eine norddeutsche Großstadt gezogen. Beide hatten sich ihre neue Wohnung hübsch eingerichtet. Eine eiserne Geldreserve von sechs Monatsgehältern in Höhe von 15.000 Euro war ebenso vorhanden wie eine Risikolebensversicherung. Nun plante er den Einstieg in den Aktienmarkt. Die ersten 1.000 Euro sollten den Grundstock für einen monatlichen Sparplan in Höhe von 100 Euro bilden, mit dem Jungbetriebswirt auf lange Sicht seine Altersvorsorge aufbessern wollte. Da es kaum noch Zinsen gäbe, hatte er sich für Wertpapiere entschieden. Die Schwankungen, so habe er gelesen, seien langfristig sogar zu seinem Vorteil.
Warum erwähne ich das so ausführlich? In meinen über 20 Jahren als Vermögensverwalter habe ich bislang selten junge Menschen kennengelernt, die sich bereits frühzeitig so strukturiert Gedanken über ihre finanzielle Zukunft machen. Und das ist der erste und wichtigste Faktor, um erfolgreich an der Börse zu sein: Früh beginnen, strukturiert und mit Ausdauer vorgehen.
Die Rücklage des jungen Mannes lag auf einem Tagesgeldkonto bei einer Direktbank. Die Bank bot ebenfalls ein kostenfreies Depot an. Auf die Kosten eines Depots zu achten ist entscheidend. Diese sind meist fix und können gerade für Börseneinsteiger im Verhältnis zur Anlagesumme sehr hoch sein. Die ortsansässige Sparkasse Holstein verlangte für ein Depot beispielsweise 40 Euro im Jahr. Bei einem Anlagebetrag von 1.000 Euro müssten die Wertpapiere allein um 4 Prozent im Jahr steigen, um die Depotkosten auszugleichen. Ebenfalls bot die Direktbank ihren Kunden eine hohe Anzahl an börsennotierten ETFs gebührenfrei zum Kauf an. Das ist sowohl für die Einmalanlage, als auch für den monatlichen Sparwunsch entscheidend. Die Anlagebeträge werden dann nicht durch eine Transaktionsgebühr oder einen Ausgabeaufschlag, bei aktiv verwalteten Fonds zwischen 2,5 % und 5 %, bei jedem Kauf reduziert werden. Generell sind ETFs im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds deutlich billiger, da sie nicht so hohe Verwaltungskosten haben. Über die Zeit spart sich der Anleger dann die Verwaltungsgebühren und die Kaufkosten.
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