Die Assekuranz und Smart Home
21.11.2016
Wie geht die Versicherungsbranche mit dem Thema Smart Home um? ©Artur Marciniec
Smart Home erfordert Kooperation
Auf der Konferenz wurde deutlich, dass Smart Home ein extrem gewerkeübergreifendes Thema ist. Deshalb ist aktuell kein Unternehmen in der Lage, das komplette Thema an den Kunden zu bringen. Somit ist es für die Unternehmen wichtig, mit Partner aus anderen Branchen zusammenzuarbeiten. Einige Versicherungsunternehmen sind hier in der Vorreiterrolle, z. B. die Allianz Worldwide Partners, die Produkte von Panasonic vertreibt
Smart Home wird immer ein Dienstleistungsprodukt bleiben, denn aufgrund seiner Komplexität ist es sehr erklärungsbedürftig und kann vor allem beim Einbau Probleme bereiten. Dies ist bei den Kunden jedoch noch nicht vollständig angekommen. So nutzen viele Menschen bislang noch die Geräte verschiedener Hersteller, weil sie gerne Herr im eigenen Haus bleiben wollen. Daher sollten Dienstleister und Gerätehersteller auf Interoperabilität und Offenheit setzen, um zukunftsfähig zu bleiben. Trotz allem prognostiziert der Bitkom, dass die Zahl der Smart-Home-Haushalte bereits 2018 die Millionengrenze erreichen wird. Die steigende Akzeptanz der Systeme hängt dabei maßgeblich mit der fortschreitenden Digitalisierung zusammen.
Die Fachkonferenz offenbarte allerdings auch, dass es an der Kundenakzeptanz noch mangelt. So sehen sowohl die Versicherer, die bereits Smart-Home-Produkte vertreiben, als auch die Hersteller, dass Kunden von den Vorteilen der neuen Haustechnologie noch überzeugt werden müssen. Besonders der Preis ist für viele ein Grund, den Umstieg auf Smart Home noch nicht zu vollziehen, denn für Endverbraucher sind Smart-Home-Geräte momentan sehr kostenintensiv, wenn man sein ganzes Zuhause beispielsweise mit Bewegungs- und Tür-/ Fensterkontakten austatten will. Zudem ist die Bedienung oftmals nicht sehr einfach. Jeder Anbieter hat seine eigene App, die sich oftmals nicht mit denen anderer Anbieter koppelt lässt.
Sicherheit in schwieriger Doppelrolle
Die größte Hürden für den Einsatz von Smart-Home-Produkten sind vor allem Sicherheitsbedenken der Kunden, auch das machte die Konferenz deutlich. Herr über seine Anlage und vor allem seine Daten zu bleiben und Hackern keinen Anlaufpunkt zu bieten, ist für viele Kunden ein maßgebliches Argument. Kurioserweise treibt aber gerade die Absicherung des eigenen Zuhauses die meisten Kunden überhaupt erst an, sich mit den Möglichkeiten des Smart Homes zu beschäftigen. Deshalb ist es wichtig, dass die Anbieter offen und ehrlich über alle Vor- und Nachteile des intelligenten Wohnens informieren.
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