Der Benchmark immer eine Wellenlänge voraus

07.12.2014

**Sektlaune am Frankfurter Parkett. Der DAX hat die 10.000 Punkte überschritten und man könnte meinen, der Börsenhimmel wäre ungetrübt. Wer gehört zu den Champions unter den deutschen Aktienfonds? Laut Citywire liegt der MainFirst Germany Fund, gemanagt vom Team um *Olgerd Eichler, ganz weit vorne. „finanzwelt" fragte unter anderem nach seiner Erfolgsstrategie. finanzwelt*: Börsianer in Feierlaune – Der DAX läuft und läuft und läuft. Wie lange geht die Rallye noch weiter?

Eichler: Wir gehen davon aus, dass sich die DAX-Rallye auch im nächsten Jahr fortsetzen wird. Die Zeichen stehen weiterhin auf Grün: Nicht nur die Zentralbanken helfen mit billigem Geld, auch die Unternehmen entwickeln sich solide und sollten auch im nächsten Jahr ihre Gewinne steigern.

finanzwelt: Ist es die reine „Alternativlosigkeit", die die Kurse treibt?

Eichler: Die Alternativlosigkeit der Aktie ist sicherlich ein wichtiger Treiber der Aktienrallye und wird es bei den tiefen Zinsen auch in Zukunft bleiben. Aber auch die Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht und können die Profitabilität in den Heimatmärkten trotz nur moderatem Wachstum auf einem guten Niveau halten beziehungsweise ausbauen. Investitionen werden in wachstumsstärkere Regionen verlagert, was den Unternehmen zusätzlich zum stabilen Heimatgeschäft die notwendigen Wachstumsperspektiven beschert.

finanzwelt: Wo sehen Sie die derzeit größten Risiken (geopolitisch Russland, Ukraine)?

Eichler: Die geopolitischen Risiken in der Ukraine sind zuletzt wieder in den Hintergrund gerückt, dennoch ist die Krise nicht gelöst. Das kann durchaus nochmal für Rücksetzer an den Finanzmärkten sorgen. Des Weiteren erwarten wir im nächsten Jahr erste Zinserhöhungen in den USA und in Großbritannien, was aber wiederum für die relative Attraktivität europäischer beziehungsweise deutscher Aktien spricht.

finanzwelt: Viele Schwellenländer sehen sich immensen Problemen gegenüber, die mitunter auch auf die Industrieländer überschwappen könnten. Was würde beispielsweise ein vergleichsweise starker Einbruch der chinesischen Wirtschaft für die hiesigen Industriezweige bedeuten?

Eichler: Die chinesische Wirtschaft ist über einen langen Zeitraum zweistellig gewachsen. Es ist klar, dass diese Wachstumsraten langfristig nicht zu halten sind. Nichtsdestotrotz hat das Land genügend Reserven und Potentiale, um nicht vom Wachstumspfad abzukommen. Des Weiteren sind die meisten deutschen Unternehmen global ausreichend diversifiziert um regionale Schwächen unbeschadet zu überstehen.

finanzwelt: Mit Ihrem MainFirst Germany Fund liegen Sie bei Citywire ganz weit vorne. Was machen Sie anders?

Eichler: MainFirst ist verglichen mit dem Wettbewerb ein kleines Haus, welches in erster Linie nur durch bessere Investitionsentscheidungen auf sich aufmerksamen machen kann. Dazu genießt bei uns jeder Fondsmanager absolute Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit. Wir haben die Freiheit uns auf die Aktienselektion zu fokussieren, opportunistisch und flexibel zu agieren. Unsere akribische fundamentale Analyse von Einzelunternehmen und die starke Fokussierung auf vielversprechende Aktien hat sich in diesem Jahr in guter Performance ausgezahlt und wir werden den eingeschlagenen Weg auch in Zukunft weiterverfolgen.

finanzwelt: Wie schaut es bei diesem Fonds mit den Nettomittelzuflüssen in 2014 aus?

Eichler: Der MainFirst Germany Fund hat sich dank Mittelzuflüssen und guter Wertentwicklung seit Jahresanfang im Volumen fast verfünffacht.

Info:

Der MainFirst Germany Fund investiert in deutsche Blue Chips und interessante Small- und Midcaps (bis 50%) und folgt einem Flexible-Blend-Ansatz.

(Das Interview führte Alexander Heftrich)