Denkst du noch selbst oder bist du schon virtuell?

20.02.2018

Markus Merkel / Foto: © Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung GmbH

Neben „Blockchain“ und „Bitcoin“ sind Einsatzmöglichkeiten rund um Konzepte so genannter „Künstlicher Intelligenz“ (KI) eine der wohl am meisten diskutierten Innovationen der jüngeren Vergangenheit. KI versteht sich dabei als Schnittstellentechnologie von Informationsverarbeitung (Big Data), Digitalisierung, Robotik, Psychologie, Haustechnik, Verkehrswesen u.a.m. Regelmäßige Leser unserer Kolumne wissen es: Strukturelle Wachstumstreiber und neue Herangehensweisen, die althergebrachte Standards auf den Kopf stellen, sind ergänzender Bestandteil unserer Investmentlösungen. Dieser Aufsatz unternimmt insofern den Versuch die vielfältigen Ausprägungen Künstlicher Intelligenz einzuwerten und bereits heute für den Kapitalanleger nutzbare Geschäftsmodelle anzusprechen.

Breites Anwendungsspektrum

Nach allgemeiner Lesart meint Künstliche Intelligenz einen Zweig der Informatik, der sich mit der Entwicklung von Computersystemen befasst, die selbständig Funktionen ausführen können, für die normalerweise menschliche Intelligenz erforderlich ist. Beispielsweise logisches Denken, Problemlösung, Lernen aus Erfahrung oder Bild- und Spracherkennung.

Eine schematische Klassifizierung der Anwendungsgebiete Künstlicher Intelligenz lässt folgende dreiteilige Einteilung zu: Anwendungen rund um bislang rein menschliche Sensorik, bei der Sinne optimiert oder erstmals entwickelt werden. Etwa im Zusammenhang mit Mustererkennung von Gesichtern an Flughäfen oder Haustüren, in der Bildverarbeitung und nicht zuletzt bei sprachlicher Interaktion mit dem elektronischen Butler (Siri, Alexa etc.) Des Weiteren kommt Künstliche Intelligenz immer dort zur Anwendung, wenn es darum geht, umfangreiches, gleichwohl gleichartig strukturiertes Daten- und Textmaterial aufzuarbeiten und auszuwerten. Hierbei werden Menschen von stupiden Routinetätigkeiten mit hoher Fehleranfälligkeit ermüdungsfrei entlastet. Letztlich bildet Künstliche Intelligenz überall dort eine erweiternde Dimension zu bestehenden Apparaten, wo Präzisionstechnik in Verbindung mit hohen Qualitätsanforderungen und bei großen Stückzahlen gefordert sind, wie etwa in der Fertigungstechnik der Automobilwirtschaft. Denken wir aber auch an (Haushalts-)roboter, die dialogorientiert und interaktiv Abläufe verlässlich gestalten, autonome Fahrzeuge oder auch Operationstechnik im Bereich Humanmedizin.

Die eine, einzigartige KI-Anwendung gibt es in unser aller täglichem Leben also nicht. Vielmehr bestehen bereits heute vielfältige Verzahnungen, manches offensichtlich, anderes eher mittelbar.

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