Das Währungsrisiko im Portfolio minimieren – mit ETFs
09.07.2014
Börsengehandelte Indexfonds mit Währungssicherung bieten eine transparente und kosteneffiziente Möglichkeit, Wechselkursrisiken zu reduzieren.
Selten war der Einfluss der Geldpolitik auf die Finanzmärkte so groß wie heute. Seitdem die US Notenbank Fed, die Bank of England (BoE) und die Europäische Zentralbank (EZB) nach der Finanzkrise die globale Wirtschaft mithilfe von Niedrigzinsen und Anleihekäufen vor dem Kollaps bewahrt haben, schauen die Marktteilnehmer immer wieder gebannt auf die Ergebnisse der Notenbanksitzungen. Diese nehmen dadurch unmittelbar Einfluss auf die Aktien-, Anleihen-, und insbesondere auf Devisenmärkte, also die Wechselkurse der wichtigsten Weltwährungen wie US-Dollar, Euro, Pfund Sterling und Yen.
Auf diese Weise wirken sich geldpolitische Entscheidungen und andere makroökonomische Entwicklungen direkt auf die Portfolios von Investoren aus – und stellen eine anspruchsvolle Herausforderung für das Währungsmanagement dar. Durch die Globalisierung haben die Umsatzerlöse in Fremdwährungen bei international agierenden Unternehmen erheblich zugenommen. So generieren europäische Unternehmen Zahlen von UBS und MSCI zufolge heute rund 28 % ihres Umsatzes allein in den Schwellenländern – doppelt so viel wie noch im Jahr 2002. Bei Investoren aus dem Euroraum, die in den globalen Aktienindex MSCI World investieren, bezifferte sich das Fremdwährungsrisiko im Jahr 2013 auf 88 %.
Angesichts dieser Zahlen überrascht es nicht, dass viele Investoren transparente, verständliche und kosteneffiziente Portfoliobausteine mit Währungssicherung suchen. Physisch replizierende ETFs mit Währungssicherung werden diesen Bedürfnissen gerecht. Sie bilden ihren jeweiligen Zielindex durch den Kauf der tatsächlich im Index enthaltenen Wertpapiere ab und bieten zudem den Vorteil einer geringen Kostenbelastung.
Diese ETFs sichern die Fremdwährungen der Indizes in Euro ab, indem sie Fremdwährungs-Termingeschäfte (Forwards) abschließen. Dabei wird jeder Fremdwährungs-Forward zur 1-Monats-Forward-Rate verkauft. Der Betrag der verkauften Forwards am letzten Handelstag im Monat entspricht der Marktkapitalisierungsgewichtung der im jeweiligen Index enthaltenen Wertpapiere. Diese werden zwei Handelstage vor dem ersten Kalendertag des Folgemonats in der jeweiligen Währung bewertet. Der gesicherte Gegenwert bleibt über den gesamten Monat konstant. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine gute Absicherung des Wechselkursrisikos und hält gleichzeitig den Aufwand und die damit verbundenen Kosten in Grenzen.
Für Investoren bieten währungsgesicherte ETFs eine einfache und sichere Möglichkeit, das Fremdwährungsrisiko bei globalen Aktieninvestments zu reduzieren. Damit wird gleichzeitig die Volatilität, also das Risiko der Gesamterträge, verringert. Dadurch funktioniert die Währungssicherung über den Kauf eines einzigen, UCITS-konformen Anlageinstruments. Das ist für professionelle Investoren und auch für Privatanleger ein wichtiger Vorteil.
Bereits jetzt können Investoren eine breite Palette von Indizes in den wichtigsten Weltwährungen (US-Dollar, Euro, Britisches Pfund, Kanadischer Dollar, Japanischer Yen) gegenüber dem Euro absichern. Und das Produktangebot dürfte künftig weiter wachsen – eine gute Nachricht für ETF-Investoren. Immerhin ermöglichen diese Produkte ihnen, den Ergebnissen künftiger Notenbanksitzungen mit mehr Gelassenheit entgegenzusehen.
(Autor: Dag Rodewald, Leiter Vertrieb UBS ETFs Deutschland)