Chinas Börse: Vor der nächsten Kursexplosion?
28.11.2016
Dr. Clemens Kustner ©Aspoma
In Hongkong kosten Aktien die Hälfte
Aus westlicher Sicht interessant sind vor allem die Bewertungsunterschiede an den beiden Börsen. Das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aller Aktien für die kommenden zwölf Monate an der Börse Shenzhen beläuft sich auf 22,5; in Hongkong liegt dieses KGV jedoch nur bei 11,6. Wenn nun der Connect zwischen den Börsen in Shenzhen und Hongkong Wirklichkeit wird, werden sich die auseinander klaffenden Bewertungen annähern – vermutlich indem das KGV in Shenzhen sinkt, während es in Hongkong (deutlich) steigt.
Gute Chancen dank krasser Unterschiede
Welche Chancen sich durch die bessere Handelbarkeit der Aktien ergeben können, lässt sich am besten mit Unternehmen illustrieren, deren Aktien auf dem Festland sowie in Hongkong gelistet sind. So werden die Aktien von Air China und Petrochina in Hongkong mit einem Abschlag von 30 bzw. 40 Prozent gegenüber dem Festland gehandelt – dort zahlen die Anleger also das Eineinhalbfache und mehr als in der früheren britischen Kronkolonie. Ausgeprägter noch sind die Abschläge bei Guangzhou Auto und Yanzhou Coal, die in Hongkong nur 40 Prozent bzw. 33 Prozent dessen kosten, was die Festländer derzeit zahlen.
Unsere Strategie setzt auf Mid Caps
Anleger aus dem Westen müssen sich natürlich nicht auf diese großen Namen beschränken. In unserer China-Strategie setzen wir auf Unternehmen mit hervorragenden Wachstumsaussichten und attraktiven Bewertungen, insbesondere aus dem Mid-Cap-Bereich. Dass nun bald (viel) Geld vom Festland in diese in Hongkong notierten Aktien fließen wird, macht diesen Herbst zu einem guten Zeitpunkt für Investitionen in China – insbesondere in die von uns favorisierten wachstumsträchtigen Mid Caps.
Kolumne von Dr. Clemens Kustner, Investmentexperte für die chinesischen und japanischen Kapitalmärkte und Mitbegründer von ASPOMA Asset Management in Linz/ Österreich