BNPP IP: Bella Italia – wohin steuerst du?

03.03.2013

BNP Paribas Investment Partners nehmen sich den Ausgang der die italienischen Wahl zur Brust und folgern, dass das Ergebnis für Unruhe an den Kapitalmärkten sorgen wird.

(fw/ah) „Anlagen, die mit einem Marktrisiko behaftet sind, bleiben untergewichtet. Wir schlossen unsere Position in Bundesanleihen mit langer Laufzeit mit einem kleinen Gewinn, da die Renditen deutscher Staatsanleihen aufgrund einer Welle der Risikoaversion im Anschluss an die italienischen Wahlen wieder fielen. Unserer Ansicht nach werden die Renditen niedrig bleiben. Das Wachstum im Euroraum dürfte verhalten bleiben. Die Inflation ist niedrig und wird in Anbetracht der nach wie vor zunehmenden Arbeitslosigkeit vermutlich nicht anstei-gen. Das derzeitige Handelsumfeld ist überwiegend taktisch. Aus den italienischen Wahlen ging keine Partei als klarer Gewinner hervor. Die von Bersani angeführte PD gewann die Mehrheit im Abgeordnetenhaus aber nicht im Senat, wo die PDL des früheren Ministerpräsi-denten Berlusconi und Beppe Grillos Fünf-Sterne-Bewegung zusammen mehr Sitze erlangten als die PD. Unserer Ansicht nach wird diese Pattsituation die Marktvolatilität nach oben trei-ben. Unsere Untergewichtung von Aktien ist jedoch nicht durch die Wahlen in Italien bedingt, sondern durch die allgemeine politische Ungewissheit. Wir haben diese Position daher beibehalten. Die politischen Parteien werden jetzt gezwungen sein, Wege zur Zusammenarbeit zu finden. Bis jetzt hat Grillo noch keine Bereitschaft dazu erkennen lassen. Berlusconi zeigte sich der PD gegenüber aufgeschlossen. Eine Koalition mit der PDL könnte die Wähler der PD jedoch in das Lager von Grillo treiben. Es ist nicht klar, wie sich diese Situation auswirken wird. Das Vertrauen von Verbrauchern und Herstellern könnte dadurch belastet werden, was für ein Land, dass bereits unter einer Rezession leidet, nichts Gutes verhieße. Wir glauben nicht, dass bereits abgesegnete Sparmaßnahmen und Reformen rückgängig gemacht werden. Weitere Reformen werden jedoch benötigt, um Italiens langfristige wirtschaftliche Aussichten zu verbessern. Italien fand in dieser Woche Abnehmer für Schatzanweisungen und Staatsanleihen, musste aber höhere Zinsen bieten als bei früheren Auktionen. Die Geldpolitik hatte ebenfalls Auswirkungen auf die Märkte."

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