Banken und FinTechs sollten kooperieren

05.12.2016

Für Banken und FinTechs bringt es Vorteile, an einem Strang zu ziehen © W. Heiber Fotostudio fotolia.com

Immer mehr Deutsche können sich vorstellen, online Geld anzulegen. Von diesem Trend profitieren die FinTechs. Banken sollten diese aber nicht als Bedrohung ansehen, denn für beide Seiten kann eine Kooperation nützlich sein.

Die Digitalisierung und aktuell niedrige Zinsen verändern nachhaltig das Verhalten deutscher Anleger. Auch wenn Tagesgeldkonten und Sparverträge nach wie vor sehr beliebt sind, zeigen sich immer mehr Menschen für eine Geldanlage im Internet offen. Dies ergab die "Trendstudie Banken 2016", bei der das Business- und IT-Beratungshaus syracom der Frage nachgegangen ist, welchen Einfluss FinTechs auf das sich verändernde Anlageverhalten der Deutschen haben. Dazu wurden ca. 700 Personen befragt und gleichzeitig der FinTech-Markt analysiert, die Auswirkungen auf die Kreditinstitute bewertet und Möglichkeiten aufgezeigt, wie klassische Banken und Fin Techs miteinander kombiniert werden können.

Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, sich vorstellen zu können, online Investitionen zu tätigen. Dabei verzichten sie bewusst auf eine persönliche Beratung in der Filiale. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei FinTechs zu, die mit neuen Technologien innovative und deutlich günstigere Produkte bieten.

„Der Marktanteil der FinTechs ist derzeit noch vergleichsweise gering. Trotzdem sollten sich die Banken nicht auf den Gewohnheiten ihrer Kunden ausruhen“, sagt Elmar Reif, Leading Consultant bei syracom. „Banken punkten nach wie vor mit Vertrauen und Sicherheit, bei der Einbindung neuer Technologien und dem Ideenreichtum sind FinTechs jedoch weit überlegen.“

Reif rät den Banken und FinTechs daher, den jeweils anderen nicht als Konkurrenz zu sehen, sondern zu kooperieren. Die Banken könnten sich somit einerseits die Technologien der Zukunft sichern und andererseits von den kundenorientierten Vertriebskanälen profitieren. Für die FinTechs hingegen wären die Finanzstärke und Kompetenz der Banken beispielsweise in der Regulatorik Gewinne aus einer Kooperation. „Mit gebündelten Kräften können beide Seiten nachhaltig am Markt bestehen und Kunden zeitgemäße Lösungen bieten“, so Reif. Nicht zuletzt wären FinTechs und Banken damit in der Lage, Kunden bei der alternativen, aber dennoch sicheren Geldanlage zu unterstützen. (ah)

weitere Hintergründe zum Thema und die Ergebnisse der Anlegerbefragung gibt es hier