Allianz SE beruft Theis ins Top-Management
10.12.2014
Bei der Allianz sind immer noch Karrieren von ganz unten bis an die Spitze möglich. Der Marktführer bietet seinem Nachwuchs global Karriere-Chancen. Wer das mutig nutzt, wird am Ende belohnt.
2014-12-12 (fw/db) Es gab Zeiten, da war die Allianz im Bereich Industrieversicherung mit roten Zahlen im Ergebnis unterwegs, und wer immer sich daran versuchte, das Geschäft in die Gewinnzone zu hieven, musste sich früher oder später geschlagen geben. Am Ende war es ein Jurist, dem das Kunststück gelang. Axel Theis habe die Industriesparte bei der Allianz SE zum Glänzen gebracht, schrieben vor kurzem die Kollegen von der Börsen-Zeitung. Heute orientiere sich die ganze Branche am Vorbild der Allianz.
Axel Theis hat bei der Allianz eine klassische Karriere von der Pike auf hingelegt. Der promovierte Jurist fing 1986 in Stuttgart als Trainee an. Als Geschäftsleitungsmitglied der Allianz Australia in Sydney, sammelte der gebürtige Berliner, der in Schwaben aufgewachsen ist, global Erfahrungen, und wurde 2004 Chef der Allianz Global Risks Rückversicherungs-AG, dem Vorläufer der 2006 gegründeten Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). Unter seiner Führung stieg das Unternehmen zu einem der weltweit führenden Industrieversicherer auf und ist heute mit seinen 3600 Mitarbeitern aus 65 Nationen in über 150 Ländern tätig.
Kunden, Kollegen und Mitmenschen, die ihn kennen, beschreiben Theis als ruhig, gewissenhaft, integer, bodenständig. Der große Auftritt liegt ihm nicht. Den Aufstieg in den Holding-Vorstand analysiert er eher nüchtern.
„Die Aufgaben, die man zu erledigen hat, muss man gut machen“, sagt er. „Alles andere ergibt sich – oder eben auch nicht. Die Welt hat viele Facetten. Wenn man nur die Karriere im Blick hat, wird man nicht glücklich.“
Der dreifache Vater kann komplexe Sachverhalte in einfache Worte fassen – was immer ein gutes Zeichen ist. Das Geheimnis seines Erfolgs liegt aber nicht zuletzt in seinem „Mantra“, das, wie er sagt, jeder AGCS-Underwriter im Schlaf herunterbeten kann: „Uns geht es um profitables Wachstum. Wachstum um jeden Preis macht keinen Sinn.“ Dazu müsse man die Risiken kennen, die man sich in die Bücher holt. „Schäden an sich stören mich nicht, Schäden sind unser Geschäft“, sagt der AGCS-Chef. „Mich stört der Schaden, den wir nicht auf dem Radar haben und von dem wir überrascht werden.“
Theis übernimmt von Clem Booth, der Ende Dezember 2014 aus dem Vorstand ausscheidet, die Verantwortung für das globale Industrieversicherungsgeschäft, die Konzernrückversicherung, die Kreditversicherung und das Versicherungsgeschäft in Irland und Großbritannien. Ab Mai 2015 zeichnet er dann zusätzlich auch für den Bereich Globale Schaden- und Unfallversicherung verantwortlich.
Seine erste große Bewährungsprobe wird die Integration des Firmengeschäfts von Fireman’s Fund in das Portfolio der amerikanischen AGCS-Tochter werden. Theis kennt sich mit solchen Transaktionen aus: Als AGCS-Chef hat er 2009 bereits die Übertragung der Seetransportversicherung von Fireman’s Fund an AGCS erfolgreich umgesetzt. Heute ist die Allianz Tochter weltgrößter Anbieter im Sektor Marine.
Dietmar Braun