Allianz-Experten kooperieren in Südafrika

09.06.2015

Der Markt in Südafrika ist für den afrikanischen Kontinent ein Impulsgeber. Beide Töchter der global tätigen Allianz kooperieren in diesem Markt und liefern eine Einschätzung für die Trends der Zukunft.

2015-06-10 (fw/db) Die Tochtergesellschaft der Allianz SE, Euler Hermes SA aus Paris, Marktführer in der Kreditversicherung, expandiert nach Südafrika und schützt künftig auch in der dortigen Regionen Unternehmen vor Ort vor Zahlungsausfällen im In- und Ausland. Euler Hermes arbeitet dabei eng mit der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) South Africa Limited zusammen, die bereits seit längerer Zeit in Afrika tätig ist. So kombinieren die beiden Allianz Tochtergesellschaften optimal ihre Expertise in der Kreditversicherung mit der fundierten Kenntnis des lokalen Markts und den bestehenden Kundenbeziehungen.

„Als weltweiter Marktführer ist Euler Hermes prädestiniert, sowohl südafrikanische Unternehmen und Exporteure als auch Firmen in den angrenzenden afrikanischen Staaten beim Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten zu unterstützen – davon wiederum kann der afrikanische Wirtschaftsraum nur profitieren. Weltweit analysieren wir die Bonität von 40 Millionen Unternehmen in mehr als 200 Staaten, die über 92 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung ausmachen – dieses Wissen machen wir nun vor Ort zugänglich“, sagte Gregory Nosworthy, Geschäftsführer von Euler Hermes in Südafrika.

Studie: „Südafrika: Regenbogen – vor oder nach dem Regen?“

Euler Hermes erwartet in seiner aktuellen Länderstudie „Südafrika: Regenbogen – vor oder nach dem Regen?“ für den Staat am Kap der guten Hoffnung ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent im laufenden und drei Prozent im kommenden Jahr. Damit könnte Südafrika sein Wachstum entfesseln und Investitionslücken in Infrastruktur und Produktion überbrücken.

Insolvenzen rückläufig –2016 Stagnation bei Fallzahlen erwartet

„Das Geschäftsklima für südafrikanische Unternehmen hat sich verbessert: Zahlungsziele sind mit rund 50 Tagen in 2014 relativ kurz und stabil und Insolvenzen seit fünf Jahren rückläufig, im vergangenen Jahr verzeichneten sie sogar einen Rückgang von 13 Prozent. Der Trend schwächte sich jedoch merklich ab – für 2015 erwarten wir noch einen leichten Rückgang von drei Prozent auf rund 2.000 Fälle und gleichbleibende Zahlen auch für 2016“, sagte Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe.

Die südafrikanische Handelsbilanz profitiert von den niedrigen Ölpreisen – im Gegensatz zu den ebenfalls gesunkenen Goldpreisen. Euler Hermes geht davon aus, dass die dortige Wirtschaft in den kommenden 15 Jahren rund 68 Milliarden US-Dollar benötigt, um die Investitionslücke bei der Infrastruktur zu schließen.

Ass im Ärmel: Demographie und Rohstoffe sind Trumpfkarten

„Chancen für südafrikanische Unternehmen könnten mittelfristig aus der guten Demographie im Land entstehen sowie durch eine beständige globale Nachfrage nach Rohstoffen. Wir erwarten zusätzliche Exporte von 26 Milliarden Südafrikanischen Rand (ZAR) in 2015 und damit einen Anstieg der gesamten Ausfuhren auf 1.025 Milliarden ZAR. Juwelen mit zusätzlichen 9,3 Milliarden ZAR und Buntmetalle mit einem Anstieg um 5,8 Milliarden ZAR sind dabei voraussichtlich die größten Gewinner. Auch Lebensmittel- und Getränkeexporte sind auf dem aufsteigenden Ast mit geschätzten zusätzlichen drei Milliarden ZAR“, sagte Experte Subran.

Die USA (zusätzliche Importe aus Südafrika in Höhe von 8,5 Milliarden. ZAR) und China (7,3 Milliarden ZAR) sind die Haupttreiber des südafrikanischen Exportwachstums, sie machen zusammen 61% der zusätzlichen Nachfrage aus. Die Schweiz folgt auf Platz drei (zusätzliche Importe aus Südafrika in Höhe von 2,8 Milliarden ZAR), Indien und Japan. Die interafrikanischen Handelsströme bleiben jedoch sehr stark.

Südafrika: Drehkreuz für Entwicklung in der Subsahara-Region

„Südafrika hat durch die vergleichsweise bessere Transportinfrastruktur und globale Vernetzung eine zentrale Bedeutung, um die Entwicklung und Impulse der Handelsströme in der Subsahara-Region aufrecht zu erhalten, die sich seit 2007 fast verdoppelt haben. Europa und Nordamerika bleiben dabei wichtige Handelspartner, aber wir erwarten vor allem einen Anstieg der Geschäfte über den indischen Ozean hinweg, insbesondere mit Indien. 6 Prozent der südafrikanischen Ausfuhren gehen nach Indien und wir schätzen die zusätzlichen Exporte in diesem Jahr auf 2,3 Milliarden ZAR“, prognostiziert Experte Subran in der Studie.

finanzwelt-Service: Der aktuelle Report zu Südafrika findet sich hier im Internet als Download.

Dietmar Braun