2021 wird das Jahr der Cannabis-Aktien

28.01.2021

Lars Müller, CEO SynBiotic SE / Foto: © SynBiotic

Blendende Aussichten: wirtschaftlich, politisch und rechtlich

In Kanada ist Cannabis seit Jahren in vielen Bereichen erlaubt und als Medikament auch national zugelassen. Anders in den USA, wo dies nur in einem Teil der Bundesstaaten der Fall ist und eben nicht auf Bundesebene. Daher dürfen die Kanadier auch an den großen US-Börsen gehandelt werden – was sie beim Kapitalzugang bevorzugt. Zudem hat Kanada 2018 den Freizeitgebrauch von Marihuana legalisiert. Doch dies nur am Rande. Denn die Firmen, um die es in diesem Beitrag geht, beschäftigen sich mit diesem „Einsatzgebiet“ nicht. Wenn nun weitere Bundesstaaten und die USA als Ganzes den Gebrauch bei Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln, bei Kosmetik und für medizinische Zwecke erlauben, erwartet die etablierten Unternehmen ein riesiger Markt. Allein innerhalb der heutigen Gesetzgebung soll die CBD-Industrie in den USA bis 2025 16 Milliarden US-Dollar umsetzen.

Medizin, Kosmetik und Lifestyle – ein Multimilliardenmarkt erwacht in der EU

Das Absatzpotenzial bei medizinischen Anwendungen in der EU beträgt viele Milliarden Euro. Denn Cannabinoide wie CBD setzen am Nervensystem an und besitzen das Potential Anfälle, Schmerzen, Angstzustände, Krämpfe, Stress, Schlafstörungen und Entzündungen zu lindern. Und am Horizont erscheint bereits ein weiterer Markt: CBD in Lebensmitteln, „Novel Food“, bei dem noch unklar ist, wie es sich entwickeln wird – vor allem rechtlich. Sobald dies jedoch möglich und sicher ist, öffnet sich ein zusätzlicher Milliardenmarkt, etwa mit Getränken. Und dann sind CBD-Lieferanten, zu denen auch unsere SynBiotic gehört, heiß begehrt.

Aussichten könnten nicht besser sein

Die Aussichten könnten also gar nicht besser sein und werden noch durch zwei wegweisende politisch-juristischen Entscheidungen getoppt: Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EugGH) aus dem November schafft mehr Rechtssicherheit. Und ebenfalls erst Ende 2020 hat die „Kommission für Suchtstoffe“ der UNO beschlossen, Cannabis für medizinische Zwecke aus der Kategorie der gefährlichsten Drogen der Welt zu nehmen.

Der Aktienmarkt – Canada first

Das U-Signal ist ein Meilenstein und könnte nun den Weg ebnen, die therapeutische Verwendung und Legalisierung weiter voranzutreiben. Viele Länder dürften sich daran orientieren. Und diese Nachrichten haben bereits für ein Zwischenhoch an der Börse gesorgt. Ähnlich war es nach der großangelegten Deregulierung in Kanada, als die Kurse Mitte 2018 und 2019 Höchststände erreichten. Doch dann gingen die Werte ein wie eine Hanfpflanze ohne Licht und Wasser. Seit dem Frühjahr 2020 hat sich aber der Wind wieder gedreht, auch abzulesen im brancheneigenen North American Marijuana Index.

ETFs spekulativ

Die Branche verfügt nicht nur über einen eigenen Index, sondern auch diverse ETFs. Das Segment ist allerdings besonders spekulativ, da wir wie beschrieben stark von der Politik und Rechtsprechung abhängig sind. Bei positiver Regulierung bietet es aber fantastische Geschäftsaussichten, die einen wahrlich in einen Rausch versetzen können. Doch müssen Anleger ins Kalkül ziehen, dass ein Teil dieser Stories, vor allem die Öffnung des US-Markts, bereits im Aktienkurs eingepreist sein dürfte.

Gastbeitrag von Lars Müller, CEO SynBiotic SE