Zinserhöhung der Fed lässt Bauzinsen leicht steigen
15.12.2016
Michael Neumann, Vorstand der Dr. Klein Privatkunden AG/ Foto: © Dr. Klein
Warum sind die Bauzinsen im Dezember weiter angestiegen?
Leitzinsentscheidungen, ob seitens Fed oder EZB, lösen in der Regel eine Reaktion der Bauzinsen aus – aber nicht erst, nachdem sie verkündet wurden, sondern häufig bereits im Vorfeld. Meist wird lange vor den Sitzungsterminen spekuliert, wie die Notenbanken mit dem Leitzins verfahren werden und die Märkte nehmen die Entwicklung vorweg. Insofern wurde die Leitzinserhöhung durch die Fed bereits im November eingepreist, was hierzulande leicht steigende Bauzinsen zur Folge hatte. Zudem hat die jüngste Entscheidung der EZB, ihr Anleihekaufprogramm zwar zu verlängern, die monatlichen Käufe ab April 2017 aber um monatlich 20 Milliarden zu verringern, die zehnjährigen Bundesanleihen kurzfristig unter Druck gesetzt. Dadurch wurden die Bauzinsen mit in die Höhe gezogen, aus folgendem Grund: Die Bundesanleihen beeinflussen die Zinsen für Pfandbriefe. Weil Banken ihre Baufinanzierungen vorwiegend über Pfandbriefe refinanzieren, geben sie die gestiegenen Kosten in Form von höheren Bauzinsen an den Kunden weiter. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Bauzinsen bei Krediten mit zehnjähriger Zinsbindung im November 2016 um 0,16 Prozentpunkte von 0,79 auf 0,95 Prozent. Die Verbraucherpreise erhöhten sich ebenfalls im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,80 Prozentpunkte.
Ausblick für 2017: Keine Überraschungen bei den Bauzinsen zu erwarten
„Es ist damit zu rechnen, dass die EZB in 2017 ihren geldpolitischen Kurs beibehält und den Leitzins bei null belässt“, blickt Michael Neumann, Vorstand der Dr. Klein & Co. AG ins nächste Jahr. „Insofern erwarten wir in den kommenden Monaten keinen überraschenden Anstieg der Bauzinsen, sondern eher kleinere Kurskorrekturen“, so Neumann weiter. „Eins darf man nicht vergessen: Selbst, wenn es ein kleines Stück nach oben geht, befinden sich die Bauzinsen weiter auf einem historisch niedrigen Niveau.“
Tendenz
Kurzfristig: leicht schwankend seitwärts
Langfristig: steigend www.drklein.d