„Wir fungieren als Sparringspartner für Jungmakler“
07.01.2025
Sebastian Müller, Geschäftsführer der BCA Service GmbH/Leiter Partner- und Vertragsmanagement der BCA AG und Benedikt Deutsch, Gründer von CleVersichert / Foto: © BCA, CleVersichert
finanzwelt: Was tun Sie dafür, um neue Jungmakler für sich zu gewinnen?
Müller: Wir gehen hier anders vor als der Wettbewerb. Wir punkten nicht nur mit unseren Produkt- und Technikleistungen, sondern arbeiten wirklich sehr eng und serviceorientiert mit den Jungmaklern zusammen – fungieren quasi als Sparringpartner. Zum Beispiel nehmen wir Vermittler, die neu in die Branche kommen oder aus der Ausschließlichkeit in die Maklerschaft wechseln, sprichwörtlich an die Hand und begleiten sie aktiv auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Sehr positiv wirkt sich dabei aus, dass ein Teil unseres Partnermanagement-Teams in der Regel nicht viel älter ist als die Jungmakler, so dass ein Austausch auf Augenhöhe stattfindet.
finanzwelt: Welche weiteren Vorteile bietet die BCA für den Nachwuchs?
Müller: Gute Technik sehen wir als Grundvoraussetzung. In diesen Bereich haben wir sehr viel investiert, sowohl im Versicherungs- als auch im Investmentbereich. Deshalb können wir Maklern heute alle digitalen Features bieten, die sie brauchen. Herzstück ist unsere Maklerverwaltungsplattform DIVA, die mit allen digitalen Vertriebsstrecken verbunden ist. Weiterer Vorteil ist unsere App „Ihr FinanzCockpit“, die Makler im eigenen Label für ihre Kunden nutzen können. Endkunden erhalten dadurch nicht nur eine umfangreiche Vermögensübersicht, haben dadurch alle Versicherungen und Finanzen im Blick, sondern können Bedarf anmelden, sich informieren und jederzeit mit dem Makler mit Chatfunktion kommunizieren. Diese App wird vor allem von unseren Jungmaklern stark nachgefragt.
Eine wichtige Rolle spielt auch die vor wenigen Jahren ins Leben gerufene BCA Maklerrente, die den Vermittlern eine finanzielle Absicherung im Alter bieten soll. Dabei übertragen uns ältere Vermittler, die in den Ruhestand gehen, ihre Bestände. Aktuell betreuen und verwalten wir diese Bestände über eine eigen Service GmbH. Langfristig ist es unser Ziel, diese Bestände an unsere jüngeren und eng mit uns verbundenen Vermittler zur Betreuung weiterzugeben. Hierbei legen wir grundsätzlich sehr viel Wert darauf, dass die Betreuungs- und Beratungsqualität auf hohem Niveau bleibt.Die Maklerrente bieten wir übrigens nicht nur unseren Poolpartnern, sondern allen Vermittlern an.
finanzwelt: Herr Deutsch, warum haben Sie sich für die BCA als Maklerpool-Partner entschieden? Was waren die wichtigsten Gründe dafür?
Deutsch: Natürlich all die Punkte, die Sebastian gerade angesprochen hat. Im Endeffekt geht es für die Jungmakler aber gar nicht immer darum, welcher Pool noch mal diesen kleinen Schnaps mehr an Geld obendrauf gibt. Sondern es geht um funktionierende Prozesse, Service und Betreuung. Es ist wichtig, gute Ansprechpartner zu haben, die mich unterstützen, wenn es mal klemmt. Und hier ist die BCA sehr gut aufgestellt.
Zudem schafft die BCA auch einen Raum, in dem sich die Jungmakler untereinander vernetzen und austauschen können – um sich Tipps zu geben, bei Problemen zu helfen oder einfach nur ihre Erfahrungen zu teilen. Diese Netzwerke sind sehr wichtig und werden auch gut angenommen. In der Branche hat in den letzten Jahren auch ein Wandel stattgefunden. Unter den Jungmaklern herrscht heute kein Konkurrenzdenken mehr, sondern sie legen großen Wert auf ein Miteinander.
finanzwelt: Sie haben einen klaren Fokus auf die Zielgruppe der American-Footballer und Handballer. Welche Vorteile liegen für Makler in der Spezialisierung?
Deutsch: Wenn man sich auf wenige Dinge konzentriert und die dafür sehr gut kann, kann man relativ schnell einen Expertenstatus beim Endkunden aufbauen. Dagegen können Generalisten tendenziell viele Sachen gut, aber nie exzellent. Ein weiterer Vorteil von Spezialisten ist, sich strukturierte Prozesse aufzubauen, die automatisch ablaufen und so die Effizienz zu steigern. Auch genießt man als Spezialist ein ganz anders Ansehen, als Generalisten. Mein Ziel ist gar nicht, jeden Kunden zu nehmen, sondern die herauszufiltern, die mir ähnlich sind und mit denen ich wirklich zusammen arbeiten möchte. Dann macht die Arbeit viel mehr Spaß.
finanzwelt: Herr Müller, was finden Sie an Benedikt Deutsch besonders spannend? Was machen Jung-Makler anders als langjährige Vermittler?
Müller: Wir kennen uns schon lange und ich habe seinen Weg verfolgt, seine Entwicklungskurve beobachtet und kann heute sagen: Sehr, sehr stark! Er hat auch eine gewisse Vorbildfunktion für andere Jungmakler. Ein großer Punkt bei ihm ist seine Authentizität, aber auch seine Social Media Kompetenz und seine Netzwerkaktivitäten. Die Zusammenarbeit mit Benedikt macht sehr viel Spaß, weil er genau weiß, was er will und was er für sein Geschäftsmodell braucht. Und so freuen wir uns, dass Bene mit seiner Leidenschaft quasi als Botschafter für uns unterwegs ist.
finanzwelt: Worauf legt der Nachwuchs bei der Auswahl eines Maklerpools besonders Wert?
Müller: Bei den meisten spielt das Thema Service eine große Rolle, aber auch effiziente und gut funktionierende Prozesse, die permanent weiterentwickelt und verbessert werden. Letztendlich ist es auch ein People's Business und der Nasenfaktor muss stimmen. Als Maklerpool muss man auch mit einem ähnlichen Mindset wie die Jungmakler unterwegs sein. Das leben wir und das kommt gut an.
finanzwelt: Herr Deutsch, was macht den Beruf des Versicherungsmaklers so spannend?
Deutsch: Makler sind keine Preisvergleichsmaschinen und es geht auch nicht darum, alles immer nur so günstig wie möglich zu machen. Wenn wir unseren Job erfüllen, dann retten wir im Zweifel Leben. Durch eine gute Versicherung kann der Kunde die OP oder Medikamente bekommen, die er braucht. Wenn jemand berufsunfähig wird oder stirbt und nicht mehr für seine Familie da sein kann, haben wir im Vorfeld für die richtige Absicherung gesorgt. Wenn wir unsere Aufgaben ernst nehmen und uns darüber klar werden, wie wichtig das ist, was wir tun, dann gehört unser Job nicht in die Top fünf der unbeliebtesten Berufe, sondern in die der besten. Weil wir einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten.
finanzwelt: Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren, die Sie an Jung-Makler weitergeben möchten?
Deutsch: Jungen Menschen, die die Themen Versicherungen und Finanzen spannend finden, möchte ich gerne drei Sachen mit an die Hand geben:
1. Suche dir eine Zielgruppe, die dir Spaß macht, die du bedienen willst, weil du ihre Sprache sprichst und spezialisiere dich darauf.
2. Bau dir klare, standardisierte Prozesse auf. Das steigert die Effizienz, minimiert die Fehlerquote und steigert den Output sowohl für deine Kunden als auch für dich selbst.
3. Lerne auch mal Nein zu sagen. Du bist kein Bittsteller. Nicht der Kunde, sondern Du stellst die Spielregeln auf. Wenn er sich nicht daran hält, dann hast du das Recht zu sagen, wir beenden die Zusammenarbeit. Zeiträuber sind nicht nur unfassbar nervig, sondern kosten auch sehr viel Zeit, Energie und Geld.
Ich glaube so kann man relativ schnell und mit wenig Geld als Versicherungsmakler neu durchstarten, erfolgreich sein und einen sehr wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. (mho)