Was war 2014 in der finanzwelt wichtig?

30.12.2014

Am Jahreswechsel ist es an der Zeit den Blick auf die zehn Top-News 2014 zu richten, welche von den finanzwelt-Lesern die meisten Klicks erhielten. Die Klick-Hits der finanzwelt-Nutzer im Jahr 2014.

2014-12-31 (fw/db) Im Januar 2014 wurden neue gesetzliche Fristen für eine wirksame Kündigung einer privaten Krankenversicherung (PKV) sowie für den Nachweis einer Folgeversicherung bekannt (finanzwelt 8.1.2014). Nach Absatz 4 § 205 VVG kann eine versicherte Person bei einer Erhöhung oder Absenkung der Prämie „innerhalb von zwei Monaten nach Zugang der Änderungsmitteilung mit Wirkung für den Zeitpunkt kündigen, zu dem die Prämienerhöhung oder die Leistungsminderung wirksam werden soll". Der Absatz 6 § 205 VVG sieht vor, dass nur dann wirksam gekündigt werden kann, „wenn der Versicherungsnehmer innerhalb von zwei Monaten nach der Kündigungserklärung nachweist, dass die versicherte Person bei einem neuen Versicherer ohne Unterbrechung versichert ist". Vor diesem Hintergrund kann es laut dem Maklerpool Fonds Finanz GmbH aus München für Vermittler überaus sinnvoll sein, möglichst rasch das Gespräch mit den betroffenen Kunden zu suchen.                                   

Zum März 2014 wurde ein BGH-Urteil gemeldet (finanzwelt 13.3.2014), wo der Bundesgerichtshof (BGH) klargestellt, dass § 169 Abs. 5 S. 2 des VVG auf separate Kostenausgleichsvereinbarungen nicht anwendbar ist. Dieser besagt, dass eine Vereinbarung über einen Abzug für noch nicht getilgte Abschluss- und Vertriebskosten unwirksam sei. In seiner Urteilsbegründung hebt der Bundesgerichtshof nun hervor, dass Kostenausgleichsvereinbarungen weder einen Verstoß gegen § 169 Abs. 5 S. 2 VVG noch eine Umgehung darstellten (Az. IV ZR 295/13). Allerdings müssen Kunden laut dem höchstrichterlichen Urteil die Abschlusskosten nicht weiter zahlen, wenn sie ihren Vertrag vorzeitig kündigen.

Im April 2014 sagte Dr. Katharina Höhn im finanzwelt-Interview, zum Thema „Fortbildung oder Aus“: „Die europäische Richtlinie IMD2 mache die Fort- und Weiterbildung zur zwingenden Bedingung der Berufsausübung für Versicherungsvermittler. In Deutschland habe sich die Initiative „gut beraten – Weiterbildung der Versicherungsvermittler" aufgestellt, um Vermittlern die Möglichkeit zu bieten, jetzt schon ihre Fort- und Weiterbildung dokumentieren zu können.“(finanzwelt 4.4.2014)

Auch im April 2014 schrieb Dr. Ekkehard J. Wiek in der finanzwelt-Kolumne (finanzwelt 14.4.2014) einen Gastkommentar, dass Investoren zunächst Europa und vielleicht noch die USA und China im Blick hätten, wenn es um chancenvolle Investments geht. Aber auch Down Under (Australien) locke und biete mehr als putzige Kängurus und Koalas. Es sei ein kleiner Markt, der speziell für Value-Investoren interessant wäre. Zum Jahresende zeigt sich, dass dieser Kommentar ein guter Rat für die Investoren unter unseren Lesern war.

Zur Jahresmitte Im Juni 2014 schrieb Claus Hellers ein Plädoyer für ein aktives Fondsmanagement als Gastkommentar in der finanzwelt-Kolumne (finanzwelt 13.6.2014). Qualität setze sich bei einem aktiven Fondsmanagement durch. Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen, gesunden Bilanzen und einer guten Corporate Governance haben langfristig bei der Wertentwicklung ihrer Aktien die Nase vorn. Hellers hatte mit seinem Rat an die finanzwelt-Leser absolut Recht, was sich jetzt am Jahreswechsel leicht überprüfen lässt.

Ende Juni 2014 stand dann fest, dass ein Provisionsdeckel für die Lebensversicherung (finanzwelt 27.6.2014) als ein solcher nicht käme. Die Lebensversicherer dürfen jedoch nur noch 25 Promille Abschlusskosten in ihren Bilanzen geltend machen. Erste Auswirkungen des LVRG werden ab 2015 vor allem für die selbständigen Vermittlungsunternehmer zu einer Herausforderung.

Im August 2014 wurde die Frage „Lohnt sich Lebensversicherung?“ in der finanzwelt thematisiert (finanzwelt 11.8.2014). Als nahezu einziges Fachmedium vertrat die finanzwelt in der Frage eine positive Sichtweise zur Lebensversicherung „Made in Germany“.

Im Oktober 2014 schrieb Chris Iggo in der finanzwelt-Kolumne als Gastkommentar zum Thema „Nervöser Herbst in den Finanzmärkten“ (finanzwelt 8.10.2014): „Die Situation an den Märkten ist vergleichbar mit der eines Fans von Manchester United: Nach 26 Jahren voller Titelgewinne ist man einfach verwöhnt. Die Investoren sind durch Quantitative Easing und die Abschaffung der Kosten für den Kauf von Risiko ebenfalls verwöhnt."

Im November 2014 sorgte die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles für Aufregung. Es ging nicht nur um die „Nahles-Rente“ als Pflichtprogramm unter den Fittichen der deutschen Gewerkschaften, sondern auch um das Thema, die Arbeitgeber aus der Haftung als Arbeitgeber für die betriebliche Altersvorsorge zu entlassen (finanzwelt 18.11.2014). Ein Frontalangriff auf die deutsche Assekuranz und deren Vertrieb, dort verbreitet sich die Meinung „wenig Soziales bei Nahles“.

Am Jahresende im Dezember 2014 interessierten sich die finanzwelt-Leser für das Thema und die Meldung „Vergütung der Versicherungsmakler in Gefahr?“ (finanzwelt 16.12.2014). Eine Studie äußerte sich kritisch zu den Auswirkungen des Lebensversicherungs-Reformgesetzes (LVRG) auf Vermittlungsunternehmer und Versicherungsmakler.

Fazit und Ausblick

Das waren die Top 10 der Meldungen mit den meisten Klicks der finanzwelt-Leser. Die beliebtesten Nachrichten spiegeln die wichtigsten Ereignisse im Jahr 2014. Wer sich für die Erwartungen der Branchenexperten und Macher der Branche 2014 für 2015 interessiert, wurde in der letzten Printausgabe des Jahres und auf finanzwelt-online (finanzwelt 11.12.2014) fündig.

Wir, das Team und die Redaktion der finanzwelt danken unseren Lesern und Inserenten für die Treue und das Vertrauen in 2014 und wünschen Ihnen allen einen guten Jahreswechsel und ein erfolgreiches Jahr 2015. Wo wir sind, ist vorne.

Dietmar Braun