„Wachstumsfonds Deutschland“: 1 Mrd. Euro Venture Capital
22.11.2023
Christian Lindner, Foto: © Bundesministerium der Finanzen / Photothek
Heute hat das Bundefinanzministerium das Final Closing des „Wachstumsfonds Deutschland“ bekannt gegeben. Damit stehen 1 Mrd. Euro zur Stärkung des europäischen und deutschen Venture Capital-Ökosystems zur Verfügung. Der VC-Dachfonds ist als zentraler Baustein des Zukunftsfonds der Bundesregierung und soll privates Kapital für die Assetklasse VC mobilisieren. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Strukturierung des Fonds maßgeblich begleitet.
Größter VC-Dachfonds in Europa
Der „Wachstumsfonds Deutschland“ hat sein Zielvolumen von 1 Mrd. Euro erreicht. Damit ist ein zentraler Baustein des Zukunftsfonds der Bundesregierung verwirklicht worden. Der Wachstumsfonds Deutschland gehört zu den größten VC-Dachfonds, die in Europa jemals aufgelegt wurden, und speist sich mehrheitlich aus privaten Mitteln. Zu den Investoren gehören neben dem Bund und KfW Capital als Ankerinvestoren über 20 bedeutende institutionelle Investoren, darunter Versicherungen, Versorgungswerke, Stiftungen, Vermögensverwalter und große Family Offices. Darunter befinden sich etwa die Allianz, BlackRock, Debeka, Generali Deutschland AG, Gothaer Versicherung, HUK-Coburg, die RAG-Stiftung, Signal Iduna, Stuttgarter Lebensversicherung a.G., Tecta Invest und Württembergische Lebensversicherung AG.
Anlageschwerpunkt in Europa und Deutschland
Gemeinsam mit anderen Investoren investiert der Wachstumsfonds in deutsche und internationale VC-Fonds mit Anlageschwerpunkt in Europa und Deutschland. Der Zugang zu dringend benötigtem Wachstumskapital wird so für Start-ups und innovative Technologieunternehmen deutlich verbessert, und der Innovationsstandort Europa und Deutschland gestärkt. KfW Capital agiert beim Wachstumsfonds Deutschland sowohl als Anlagevermittler als auch als Anlageberater. Die Verwaltung des Wachstumsfonds Deutschland erfolgt durch die Fonds-Service-Plattform Universal Investment Gruppe.
Staat und Unternehmen ziehen an einem Strang
Christian Lindner, Bundesminister der Finanzen, über den Wachstumsfonds: „Er ist ein Musterbeispiel dafür, wie Staat und Unternehmen gemeinsam an einem Strang ziehen können, wie Kapital aus dem Privatsektor freigesetzt und wie Wachstum geschaffen werden kann. Und zwar nicht durch staatliche Subventionen, sondern durch den Einsatz von privaten Investoren.“
Dr. Sofia Harrschar, Universal Investment Gruppe: „Wir freuen uns, dass es uns gemeinsam mit KfW Capital gelungen ist, eine passgenaue Lösung für die unterschiedlichen Investorengruppen zu entwickeln, die trotz der nicht einfachen Marktbedingungen in 2023 so gut angenommen wurde. Wir ermöglichen institutionellen Investoren damit den Einstieg in die innovative Assetklasse Venture Capital.“
Ralf Degenhart, Finanzvorstand der Debeka erklärt: „Auf diese Weise können wir als Versicherer in Kombination mit den staatlichen Fördermitteln die Finanzmittel zur Verfügung stellen, die für Investitionen in innovative und wachstumsorientierte Unternehmen eingesetzt werden sollen, um so das Venture Capital-Ökosystem in seiner Gesamtheit zu stärken. Wir freuen uns, durch unsere Beteiligung einen positiven Beitrag zur Förderung der Start-up-Landschaft zu leisten und Teil des Zukunftsfonds des Bundes zu sein, zu welchem der Wachstumsfonds Deutschland zählt.“
Investitionsschwerpunkte des Wachstumsfonds
Der Investitionsschwerpunkt des Fonds liegt auf deutschen und europäischen VC-Fonds mit einem Fokus auf Later Stage; der Sektorfokus liegt in den Bereichen ICT (Informations- und Kommunikationstechnologie), Life Sciences sowie Climate- and Food Tech. Wie üblich hat der Wachstumsfonds Deutschland bereits nach dem First Closing, Mitte Dezember 2022, mit der Investmenttätigkeit begonnen und bis Mitte November 2023 bereits in 16 VCFonds mit einem Volumen von 265 Mio. Euro investiert. (mho)