W&W-Gruppe: Kosten bei der Schadenregulierung drücken auf das Ergebnis

17.05.2024

Foto: Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG © W&W AG

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) hat im ersten Quartal 2024 einen Konzernüberschuss nach IFRS von 51,1 Millionen Euro erzielt, 13 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Dies resultiert vor allem aus der branchenweiten Situation in der Schaden-/Unfallversicherung: „Angesichts des schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfelds in Deutschland und steigender Kosten für Schadensfälle hat die W&W-Gruppe ein mehr als ordentliches Ergebnis erzielt“, erklärt Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG.

Neugeschäft: LV im Minus, KV im Plus

Bei der Württembergischen Lebensversicherung lag das Neugeschäft nach Beitragssumme im ersten Quartal 2024 mit 804 Millionen Euro um 2,1 Prozent unter dem Vorjahr mit 821 Millionen Euro, bedingt durch geringere Einmalbeiträge. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete hingegen die Württembergische Krankenversicherung.

In der Schaden-/Unfallversicherung konnte im Neugeschäft (Jahresbestandsbeitrag, Neu- und Ersatzgeschäft) ein Wachstum von 5,1 Prozent auf 176,2 Millionen Euro generiert werden (Vorjahresquartal: 167,7 Millionen Euro). Die gebuchten Bruttobeiträge legten über Markt um mehr als 10 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro zu (Vorjahreszeitraum: 1,25 Milliarden Euro). Die Schaden-Kosten-Relation (Combined Ratio) verbesserte sich von netto 99,3 Prozent zum Jahresende 2023 auf netto 95,7 Prozent zum Ende des ersten Quartals 2024.

Geschäftsfeld Wohnen

Im Geschäftsfeld Wohnen lag das Brutto-Neugeschäft der Wüstenrot Bausparkasse AG, Nummer zwei im deutschen Markt, wie erwartet unter dem Wert des Vorjahreszeitraums und erreichte 3,12 Milliarden Euro nach 6,08 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Der Rekordwert im Vergleichsquartal war noch von dem seinerzeitigen starken Zinsanstieg beeinflusst.

Erfreulich entwickelte sich das Kreditneugeschäft (einschließlich Vermittlungen ins Fremdbuch) mit einem Zuwachs von 24,4 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro (Vorjahresquartal: 838 Millionen Euro). Nach dem allgemeinen Nachfrageeinbruch nach Wohnungsbaukrediten im vergangenen Jahr stellt Wüstenrot derzeit eine verstärkte Nachfrage vor allem im Bereich der Bestandsimmobilien fest.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2024

Für das Gesamtjahr 2024 geht die W&W-Gruppe von einem Konzernjahresüberschuss über dem Vorjahreswert von 140,5 Millionen Euro, aber noch unter dem langfristigen Zielkorridor von 220 bis 250 Millionen Euro aus. Im HGB-Einzelschluss wird ein Wert auf dem hohen Vorjahresniveau angestrebt. Voraussetzung ist, dass es zu keinen Verwerfungen an den Kapital- und Finanzmärkten, keinen konjunkturellen Einbrüchen und zu keinen unvorhersehbaren großen Schadensereignissen kommt. (mho)