Teilverkauf ist flexibel und finanziell attraktiv
05.01.2022
Christoph Neuhaus, Gründer und Geschäftsführer der wertfaktor Immobilien GmbH / Foto: © wertfaktor
Aktuell sind fünf Millionen Immobilien im Besitz von Menschen über 60 Jahren, bis 2030 sollen es sechs Millionen sein. Wie funktioniert Teilverkauf und warum Makler und Vermittler das ihren Kunden zeigen sollten, erklärt im finanzwelt-Interview Christoph Neuhaus, Gründer und Geschäftsführer der wertfaktor Immobilien GmbH.
finanzwelt: Lieber Christoph, ich habe gehört, wertfaktor hat 2018 den Teilverkauf für Immobilien erfunden. Ist das richtig und wenn ja, warum? Christoph Neuhaus» Das ist komplett richtig. Wir haben den Teilverkauf erfunden, weil wir nach einer besseren Lösung gesucht haben, damit Eigentümer endlich einfach, flexibel und zu fairen Bedingungen auf ihr Immobilienvermögen zugreifen können. Mein Mitgründer Alexander Ey und ich hatten in den Jahren zuvor im privaten Umfeld beobachtet, dass ältere Verwandte und deren Freunde oft in einer Zwickmühle stecken, wenn sie in den Ruhe- stand gehen. Sie haben gespart und verfügen über erhebliches Vermögen, aber der Großteil davon steckt im Eigenheim fest.
finanzwelt: Und mit Teilverkauf geht das jetzt einfacher? Neuhaus» Stell dir vor, du gehst nach einem erfolgreichen Arbeitsleben in Rente und möchtest dir mit deinem Vermögen dann einen lang gehegten Wunsch erfüllen: ein Wohnmobil, schöne Reisen, einen Wintergarten oder vielleicht die finanzielle Unterstützung deiner Kinder. Wenn du als Altersvorsorge 500.000 Euro in einem Aktienportfolio angelegt hast, kannst du jederzeit einen Teil davon verkaufen und damit diesen Traum umsetzen. Eine Immobilie konnte aber bisher nur ganz verkauft werden, und das wollen viele Menschen nicht. Seit der Gründung von wertfaktor können diese Menschen jetzt auch Teile ihres Immobilienvermögens zu Bargeld machen.
finanzwelt: Wie funktioniert der Teilverkauf von Immobilien in der Praxis? Neuhaus» An uns können Eigenheimbesitzer einen Teil ihrer Immobilie verkaufen, den Wert des Anteils zahlen wir den Kunden aus. Dabei wählt er aus, wieviel Geld er braucht. Bis zu 50 % des Immobilienpreises ist möglich. Rechtlich erhalten die Verkäufer ein lebenslanges Nießbrauchrecht für den verkauften Anteil, in der Praxis bleiben sie weiter die Eigentümer, wir werden lediglich stiller Teilhaber. Das ist für viele Kunden wichtig: Sie wollen weiter selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen, anstatt zum Mieter im eigenen oder fremden Objekt zu werden. Die Eigentümer allein entscheiden, wie die Immobilie gepflegt wird, was und wo sie investieren wollen und sogar, ob sie die Immobilie weiter selbst bewohnen oder sie vermieten.
finanzwelt: Oder einen Teil untervermieten? Neuhaus» Ja, das auch. Du siehst, wirtschaftlich ist der Teilverkauf vorteilhaft. Erstens: Wir kaufen zum aktuellen Marktwert, den Preis bestimmt ein unabhängiger Gutachter. Dabei zahlen wir alle Nebenkosten des Teilverkaufs. Zweitens: Unsere Kunden profitieren weiterhin von der Wertsteigerung ihres Hauses oder ihrer Eigentumswohnung. Und drittens: Sie können ihre Immobilie an ihre Kinder vererben. In Deutschland gab es solche Lösungen vorher nicht. Die steigende Zahl an Anfragen bei wertfaktor zeigt uns, dass wir mit unserer Idee einen Nerv getroffen haben.
finanzwelt: Was kostet der Teilverkauf die Kunden? Neuhaus» Das ist beim Teilverkauf sehr transparent und einfach zu beantworten. Dafür dass die Kunden den verkauften Teil der Immobilie weiter allein nutzen, zahlen sie ein monatliches Nutzungsentgelt an wertfaktor. Wir berechnen 2,9 % pro Jahr auf die ausgezahlte Wunschsumme. Angenommen, sie haben ein Eigenheim im Wert von 500.000 Euro und davon 20 % an wertfaktor verkauft, dann erhalten sie 100.000 Euro ausgezahlt und zahlen dafür 2.900 Euro Nutzungsentgelt pro Jahr oder rund 242 Euro pro Monat. Und wenn das Haus verkauft werden soll, kümmert sich wertfaktor um die Vermarktung und Abwicklung, dafür bekommen wir 3,25 % des Verkaufspreises, also die Hälfte von dem, was ein Makler kosten würde.
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