Studie Altersrisiken: Angst vor Armut und Pflegebedürftigkeit steigt
07.02.2013
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In der Studie „Kundenkompass Altersrisiken“ hat das F.A.Z:-Institut im Auftrag der Gothaer Lebensversicherung im Rahmen einer repräsentativen Forsa-Befragung 1.023 volljährige Bürger zu ihren Standpunkten, Maßnahmen und Plänen in Bezug auf das Alter und seine Risiken befragt. Demnach sind Geringverdiener, Frauen und Selbständige verstärkt von Altersarmut bedroht.
(fw/ah) Armut und Pflegebedürftigkeit. Ein Schreckensszenario für Jeden. Die meisten Frauen und Männer schauen dem eigenen Ruhestand optimistisch entgegen und rechnen mit einem langen Leben. Dabei geraten die Risiken des Alters jedoch nicht aus dem Blickfeld. Schwere Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Altersarmut werden als reale Szenarien wahrgenommen. So erwarten 47 Prozent der Befragten, in Zukunft einmal schwer zu erkranken. Ähnlich beurteilen die Menschen das persönliche Risiko einer künftigen Pflegebedürftigkeit. 45 Prozent von ihnen schätzen die Wahrscheinlichkeit, selbst zum Pflegefall zu werden, als sehr groß oder groß ein. Fast jeder dritte Bürger rechnet damit, im letzten Lebensabschnitt sowohl schwer zu erkranken als auch zum Pflegefall zu werden. 86 Prozent der Bürger vertreten den Standpunkt, dass es den künftigen Rentnergenerationen materiell schlechter gehen wird als den jetzigen Senioren.
Für einen Teil der Bevölkerung wird Konsumverzicht allein nicht ausreichen. 40 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro rechnen fest damit, im Alter zu verarmen. Gerade Frauen und Selbständige mit geringen Einkommen fühlen sich überdurchschnittlich stark von Altersrisiken bedroht. 41 Prozent der Frauen gegenüber 30 Prozent der Männer glauben, einen Ruhestand in Armut zu erleben. Jede dritte Frau beziffert ihr voraussichtliches Alterseinkommen auf unter 1.000 Euro. Daneben rechnet fast jeder dritte Selbständige mit sehr geringen Einkünften im Alter oder ist sich über deren Höhe gänzlich im Unklaren.
81 Prozent der Bürger haben für die Altersvorsorge bereits mindestens ein kapitalgedecktes Vorsorgeprodukt abgeschlossen oder planen, das zu tun. Dabei weisen Lebensversicherungen, die betriebliche Altersversorgung und private Rentenversicherungen die größte Nachfrage auf. Drei Viertel der Befragten wollen aus ihrer Altersvorsorge eine regelmäßige lebenslange Zusatzrente beziehen. Zugleich wünschen sich jeweils rund 65 Prozent der Bürger Flexibilität in der Leistungs- bzw. in der Ansparphase.