Plötzliche Kündigung

31.01.2018

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Krisenfeste Arbeitsplätze sind heutzutage besonders in der Privatwirtschaft eine Seltenheit. Umgekehrt sind Stellenabbau und plötzliche Kündigungswellen zur Normalität in Deutschland geworden. Weil die Differenz zwischen Arbeitslosengeld ALG 1 und dem vorherigen Gehalt oft zu groß ist, um denselben Lebensstandard wie zuvor aufrecht zu erhalten, machen sich besonders Menschen mit Kindern Sorgen darum, wie Sie bei einer plötzlichen Kündigung vorgehen sollten. Tatsächlich kann man für den Ernstfall problemlos vorsorgen, wenn man zuvor eine Strategie nachgeht, um sich für einen plötzlichen Einkommensverlust vorzubereiten.

Zusätzlicher Verdienst zur Sicherung des Lebensstandards

Hat man einen 40-Stunden-Arbeitsplatz, deckt man damit in der Regel alle anstehenden Kosten, von der Miete angefangen bis zu den Schulausgaben für die Kinder. Hat man die Zeit und Energie, um zusätzlich zu arbeiten, sollte das allerdings genutzt werden. Das hat vor allem steuerliche Vorteile: Solange man pro Monat nicht mehr als 450 (bei Studenten und BAFöG-Empfängern 400) Euros verdient, bleibt die Anstellung steuerfrei – selbst, wenn man gleichzeitig einer Vollzeitanstellung nachgeht. Seit dem 1. Januar 2013 müssen beim Minijob allerdings Rentenabgaben gezahlt werden. Das sind 3,9 Prozent, bei 450 Euro Verdienst wären das 17,55 Euro.

Schafft man die Balance zwischen Privatleben, Vollzeitarbeit und Minijob kann man so also praktisch 450 Euro fast zur Gänze abgabenfrei zusätzlich verdienen. Im Falle einer Kündigung der Vollzeitstelle hat das zwei Vorteile: Das Gesamteinkommen bricht nicht völlig weg. Zusätzlich können die Erträge aus dem Minijob komplett eingespart werden, so ergibt sich eventuell eine finanzielle Reserve für den Ernstfall.

Auf der sicheren Seite durch die Privatversicherung

Präferiert man maximale Sicherheit und schätzt Gewissheit, kann eine Arbeitslosenschutzversicherung die optimale Lösung sein. Natürlich hat das den Vorteil, keine zusätzlichen finanziellen Polster schaffen zu müssen, um auf eine unvorgesehene Kündigung vorbereitet zu sein. Bei Bezug von Arbeitslosengeld ALG I erhält man lediglich maximal 67 Prozent des ursprünglichen Einkommens. Die Lücke zwischen vorherigem Nettoverdienst und ALG I wird dann von der Versicherung ausgeglichen. Besonders für Menschen ohne größere finanzielle Reserven und mit Anstellung in strukturschwachen Regionen ist die Arbeitslosenschutzversicherung oft lohnenswert.

Der tatsächlich pro Monat zu zahlende Beitrag variiert je nach Einkommen und damit anfallender Nettolücke, die der Versicherer bei Arbeitslosigkeit zu begleichen hat. Zu beachten ist, dass die Arbeitslosenschutzversicherung in der Regel erst nach einigen Monaten Bezug von ALG I in Kraft tritt. Erfolgt die Kündigung wenige Monate nach Abschluss der Versicherung, verliert der Vertrag bei den meisten Versicherungsanstalten ihre Gültigkeit. Je nach Unternehmen kann es dann zu einer Rückzahlung der Beträge kommen.

Passiv und aktive Reserven für den Notfall

Man sollte nicht völlig ohne Fachwissen am Aktienmarkt investieren. Gleichzeitig braucht man sicherlich nicht das Wissen eines Börsianers, um an den Aktienmärkten der Welt langfristig positive Zahlen zu verzeichnen. Möchte man für den Fall einer plötzlichen Arbeitslosigkeit gewappnet sein, kann das durch den Kauf von Aktien geschehen. Risikoarm sind dabei vor allem sogenannte “Blue-Chips”-Aktien, Firmenanteile von namhaften und besonders vertrauenswerten Unternehmen. Erwirbt man von stabilen und langfristig erfolgreich agierenden Unternehmen Aktien, profitiert man so auf mehrere Arten. Einerseits erhält man Dividenden, die in Summe bei guten Jahresabschlüssen der Unternehmen ein gutes Zusatzeinkommen darstellen können. Andererseits kann man sein investiertes Geld durch Wertsteigerung über die Jahre noch erhöhen. Im Falle von Arbeitslosigkeit und schnellem Bedarf an Geld kann man die Aktien verkaufen und so sofort Bargeld zur Verfügung haben.

Knackpunkt ist hier natürlich die Wahl der Unternehmen, in die man investiert. Man sollte deshalb recherchieren und bei der Wahl der Firmen nicht ausschließlich auf gut gemeinte Ratschläge und Meinungen von Dritten hören. Keinesfalls eignen sich Penny-Stock-Aktien als Vorsorge für eine unvorgesehene Kündigung. Sie sind sehr risikoreich und entwerten sich sehr häufig durch Insolvenzen und Firmenpleiten selbst. DAX-gelistete Unternehmen mit hoher Kredibilität eignen sich hier weit mehr.

Betongold statt zinslosem Bankgeld

Bei Immobilien fährt man mit entsprechendem Kapital wesentlich besser, als mit Bausparverträgen oder Ähnlichem. Besonders angesichts der langfristig laufenden Niedrigzinspolitik kann eine Investition in Immobilien wesentlich lukrativer sein. Wichtig ist dabei, die Immobilie sofort bezahlen zu können, um die Immobilie im Ernstfall sofort verkaufen zu können. Kauft man eine Immobilie, kann man mit Kosten von zumindest 50-70.000 Euro rechnen, die Zahlen schwanken hier stark nach Lage. Vorteil ist aber, dass etwa eine kleine Mietwohnung monatliches Einkommen bringen würde und bei entsprechendem Mietvertrag sehr schnell zu Geld gemacht werden könnte.

Jobchancen trotz Beschäftigungsverhältnis optimieren

Es lohnt sich in der modernen Arbeitswelt praktisch immer, auf Weiterbildung zu setzen. Die zusätzliche Investition an Zeit und Geld macht sich natürlich besonders bezahlt, wenn man damit rechnen muss, in den nächsten Jahren auf Arbeitssuche gehen zu müssen. Es stehen hierfür mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, vom Staat Hilfe zu erhalten. Hauptproblem ist hier zumeist aber der zeitliche Aufwand, nach der Arbeit noch in Fortbildungskurse zu gehen.

Eine zusätzliche Ausbildung kann allerdings die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle erheblich verkürzen und macht den Suchenden wesentlich attraktiver. Man sticht als Bewerber mit vorzeigbarer Fortbildung während dem Vollzeitberuf aus mehreren Gründen hervor. Hauptsächlich, weil man über zusätzliche Qualifikationen und Wissen verfügt. Aber auch, weil man beweist, zusätzliche Belastungen nicht nur zu schaffen, sondern freiwillig zu bewältigen. In der modernen Arbeitswelt, in der es häufig zu Überstunden, hohen Druck und Stresssituationen am Arbeitsplatz kommt, sind das heiß begehrte Eigenschaften, für die Unternehmer oft gerne bereit sind, mehr zu bezahlen.

Weniger ist oft mehr

Es muss nebenbei kein Doktor-Studium abgeschlossen werden, um durch Weiterbildung aufzufallen und schneller wieder nach der Kündigung ins Berufsleben einzusteigen. Es reicht oft, sich zum Beispiel auf verändernde Arbeitsbedingungen besonders gut vorzubereiten. Ein Zertifikat, das perfektes Umgehen mit Microsoft Office beweist, wirkt hier bereits sehr positiv. Weiterbildung über Präsentation und Rhetorik zeigen sich ebenfalls als schlagkräftige Argumente, warum ein Bewerber für das Personalbüro interessanter ist, als andere Bewerber, die lediglich auf die Arbeit konzentriert waren.

Fazit

Eine Kündigung kann selbst bei ständiger Hochleistung am Arbeitsplatz durch nicht beeinflussbare Faktoren zustandekommen. Beeinflussbar ist jedoch, wie man mit der plötzlichen Arbeitslosigkeit umgeht und wie man sich zuvor für den Ernstfall vorbereitet. Trotz der Anforderungen der modernen Berufswelt gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten und Strategien, um die zwischenzeitliche Arbeitslosigkeit ohne Einschränkungen des Lebensstandards zu überbrücken und einen raschen Wiedereinstieg in die Berufswelt zu finden. (lvs)