Mit der Straßenbahn in die Bürozukunft
16.08.2021
Bernd Lönner, Vorstandsmitglied, Real I.S. AG und Olivia Krebs, Research & Investitionsstrategie / Foto: © Real I.S. AG
Schon im vergangenen Jahr sicherte sich Luxemburg mit dem weltweit ersten kostenfreien öffentlichen Nahverkehr den Platz als Vorreiter in Sachen Mobilität. Mit enormen Investitionen in die öffentliche Infrastruktur stellt die beschauliche Metropole nun seinen Vorbildcharakter erneut unter Beweis und profitiert als zukunftsorientierter Bürostandort.
Luxemburg wächst in jeder Hinsicht: Bis 2035 soll die Einwohnerzahl um 15 Prozent zunehmen, seit Beschluss des Brexits haben sich rund 70 Unternehmen der Finanzwirtschaft in Luxemburg angesiedelt und in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Bürobeschäftigten um 43 Prozent gestiegen. Dieses Wachstum stellt die vorhandene Infrastruktur vor große Herausforderungen, denn in der Vergangenheit prägten vor allem Buslinien den Nahverkehr in Luxemburg. Diese kamen in den vergangenen Jahren an ihre Grenzen. Um weiterhin für eine reibungslose Mobilität im Nahverkehr zu garantieren, braucht es eine neue alte Verbündete: die Tram.
Die Straßenbahn erlebt eine Renaissance
Bis Mitte der 60er Jahre waren Straßenbahnen Teil des Stadtbildes, bevor sie durch Busse und vor allem den motorisierten Individualverkehr ersetzt wurden. Doch im Dezember 2017 wurde die städtische Straßenbahn wieder ins Leben gerufen. Seither verbindet eine Linie den Hauptbahnhof mit dem Messegelände LUXEXPO. Bis 2024 soll die Strecke an beiden Enden weiter ausgebaut werden. Dann sollen Flughafen, LUXEXPO, Hauptbahnhof sowie die Stadtteile Howald und Cloche d’Or mit einer etwa 16 Kilometer lagen Straßenbahnlinie zu erreichen sein. Zusätzlich soll bis 2028 eine Express-Tram zwischen Cloche d’Or und Esch sur Alzette verkehren. So werden mit der zehn Kilometer langen Schnellstrecke auch Standorte an der französischen Grenze an die öffentliche Infrastruktur angebunden. Bis 2035 soll ein letzter Straßenbahnabschnitt nach Belval das Streckennetz ergänzen.
Von diesen enormen Investitionen in die öffentliche Infrastruktur profitiert Luxemburg als Bürostandort. Die bestehende Tramanbindung lohnt sich derzeit vor allem für die begehrte Büro-Mikrolage Kirchberg. Die Potenzialräume Station, Cloche d’Or und Belval werden die künftigen Gewinner der ausgebauten Infrastruktur sein.
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Die umfangreichen Erweiterungen der Tramlinie in den kommenden zehn Jahren werden die Erreichbarkeit vieler Büroteilmärkte in Luxemburg erheblich verbessern.[/caption]
Warum die Straßenbahn neue Potenzialräume für Luxemburgs Büromärkte erschließt, lesen Sie auf Seite 2