MIV begrüßt Hilfen des Bundes

29.05.2016

Qualitätssicherung

Zum „Milchgipfel“ traf der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, mit den Spitzen der milchwirtschaftlichen Fachverbände sowie dem Deutschen Bauernverband, am 30. Mai, in Berlin zusammen.

(fw/rm) Anlass für das Treffen sind die niedrigen Milchpreise, welche die Erzeuger vor große finanzielle Herausforderungen stellen. Der Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) wurde durch seinen Vorsitzenden Peter Stahl, Hochland SE, repräsentiert. „Da die Ursachen für den Preisrückgang sehr komplex sind und hier sehr viele unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen, waren einfache und schnelle Lösungen heute nicht realistisch zu erwarten“, sagte Stahl. „Der MIV nimmt die Situation der Molkereien nach wie vor sehr ernst und arbeitet konstruktiv an einer Lösung mit.“ Neben Peter Stahl nahm auch Robert Hofmeister, Käserei Champignon, für die bayerische private Molkereiwirtschaft an dem Treffen teil. Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels saßen ebenfalls mit am Tisch. Die Zusage des Bundesministeriums, den in Not geratenen Milcherzeugern weitere nationale Gelder in Form von Liquiditätshilfen und Steuervereinfachungen bereitzustellen, ist aus Sicht des MIV eine effektive Hilfestellung. Die diskutierte Abkehr in Deutschland von einer marktorientierten Milchpolitik ist jedoch kein probates Mittel zur akuten Bewältigung derderzeitigen Krise. Darin waren sich in Berlin alle Molkereien einig. Durch nationale Alleingänge lässt sich der globale Milchmarkt nicht steuern. Schließlich war der Ausstieg aus der Milchquote 2015 im Jahr 2003 gemeinsam von Politik, Milcherzeugern und Molkereien auf europäischer Ebene getroffen worden. Dennoch werden die deutschen Verarbeiterverbände mit ihren Mitgliedern alle Möglichkeiten der neuen und angekündigten Gesetzgebung prüfen. Aufgrund des internationalen Marktes ist auch eine Anpassung des Agrarmarkt-Strukturgesetzes nicht zielführend. Dieser Ansatz wurde ebenfalls auf dem Milchgipfel besprochen. „Eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen ist nicht notwendig“, betonte Stahl. „Bereits jetzt können Molkerei und Milcherzeuger frei über ihr Vertragsverhältnis verhandeln und der Milcherzeuger als Eigentümer der Genossenschaft auch die Grundlagen aktiv mitgestalten.“ Der MIV ist zuversichtlich, den konstruktiven Dialog mit dem Handel fortzuführen. Der MIV begrüßt die klare Bereitschaft des deutschen Handels, die deutschen Milcherzeuger zu unterstützen. www.milchindustrie.de