Man kann das wie eine Beziehung sehen
23.10.2020
Matthias Wojke, Direktionsbevollmächtigter Immobilienwirtschaft bei der R+V Allgemeine Versicherung AG / Foto: © R+V
finanzwelt: Die R+V hat hier mit der Police für Wohnungsbaugesellschaften und Hausverwaltungen ein Produkt, das auf professionelle Vermieter zugeschnitten ist. Wie macht sich das bemerkbar? Wojke» Vornehmlich beim Versicherungsschutz, den wir vollumfänglich darstellen und auf die Bedürfnisse unserer Kunden abstellen können. Oftmals ist es so, dass man über Einzelpolicen nicht die Tiefe, bzw. nicht diesen umfassenden Versicherungsschutz erlangen kann. Das betrifft z. B. die Mitversicherung von unbenannten Gefahren. Diese gibt es bei uns, genau wie die Möglichkeit, über einen Rahmenvertrag aufgrund des größeren Mengengerüstes auch eine ganz andere Prämienfindung darzustellen. Wir nutzen hier die Menge an Einheiten, um das eintretende Risiko zu verteilen.
finanzwelt: Individualität wird hierbei groß geschrieben. Ist das Produkt trotzdem digital abschließbar? Wojke» Der Abschluss ist digital nicht möglich. Wir sehen das ganze Thema vornehmlich als Beratungsthema. Wir als R+V raten unseren Vertriebspartnern auf einzelne Punkte des Leistungsumfangs zu achten und zu beraten. Hierzu gehören auch Punkte wie die Einrede grober Fahrlässigkeit und einzelne Kostenpositionen. Aufgrund der Beratungsintensität wird das Thema mit Sicherheit in absehbarer Zeit nicht einfach digital abschließbar sein.
finanzwelt: Sie bieten ja beides: Welchen Vorteil birgt es nach Einheiten und nicht Wohnfläche zu tarifieren und umgekehrt? Wojke» Die einfachste aller Berechnungsmethoden stellt in der Tat die Tarifierung nach Einheiten dar. So gewähren wir bei korrekter Angabe der Wohn-, Gewerbe- und Garageneinheiten Unterversicherungsverzicht. Erfahrungsgemäß kann kein Wert schneller und korrekter gemeldet werden als die Einheiten. Sobald wir uns im großflächigen wie auch im kleinteiligen Wohnen bewegen, empfehlen wir, zur Ermittlung einer risikoadäquaten Prämie auf das Flächenmodell umzuschwenken.
finanzwelt: Ein Produkthighlight ist ja die Versicherung zum gleitenden Neuwert. Können Sie das näher erläutern? Wojke» Der gleitende Neuwert ist der Betrag, der aufzuwenden ist, um Sachen in gleicher Art und gleicher Güte im Neuzustand wieder herzustellen. Aus dieser Definition heraus fehlt eine betragsmäßige Obergrenze und die Haftung der Wohngebäudeversicherung ist damit vom Prinzip her nicht begrenzt. Somit bietet diese Art der Versicherung das Plus an Sicherheit für den Eigentümer.
finanzwelt: Wie unterscheidet sich der Premium- vom Comforttarif? Wojke» Mit der Comfort-Variante haben wir ein Produkt, das sich an die sehr preisbewussten Kunden wendet. Wir haben einen generellen Selbstbehalt von 500 Euro. Die Premiumvariante hat mit Ausnahme des Bausteins Elementar keinen generellen Selbstbehalt. Außerdem gibt es hier eine wesentlich größere Wahlmöglichkeit, was zusätzliche Einschlüsse angeht. Hinzu kommt bei der Comfort-Variante, dass die Erstgewerke zur Beseitigung von Schäden an die Firma Sprint vergeben werden müssen. Ein ähnliches Modell zur Beitragsreduzierung ist durch die Werkstattbindung aus der Kfz-Versicherung sicherlich bekannt.
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