Klima: 2 Milliarden Euro Versicherungsleistungen

01.01.2015

Im Schadensfall zeigt sich wie wichtig Vermittlungsunternehmer und Versicherungen sind. Wer nicht versichert ist geht leer aus. Der Staat leistet bei versicherbaren Risiken zumeist keine Hilfe mehr.

2015-01-02 (fw/db) Im Jahr 2014 hat die deutsche Assekuranz, laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), nach bisherigen Schätzungen zwei Milliarden Euro nur für die Folgen von Naturgewalten gezahlt.

„Im Vergleich zu 2013, in dem wir alle ein verheerendes Hochwasser und heftige Hagel zu verkraften hatten, fällt die Bilanz 2014 zwar besser aus, aber allein zwei Naturereignisse haben Schäden in Höhe von über 500 Millionen Euro verursacht“, sagte der Ende 2014 im Amt bestätigte GDV-Präsident Alexander Erdland bei der Vorstellung der Ergebnisse der Sachversicherer heute in Berlin.

So zahlten die Sachversicherer für die 250.000 Schäden durch Sturmtief Ela (9./10. Juli 2014) rund 400 Millionen Euro. Es war der zweitteuerste Sommersturm der vergangenen 15 Jahre. Das Jahr 2014 zählt zu den fünf folgenschwersten Sturm- und Hageljahren seit 1998.

Mehrere Starkregen verursachten in 2014 einen Gesamtschaden in Höhe von 140 Millionen Euro, welche die Sachversicherer in 30.000 Fällen entschädigten. Bei einem Starkregen Ende Juli – vor allem in Münster – regnete es innerhalb weniger Stunden 292 Liter Regen auf einen Quadratmeter. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landesumweltamtes ist das einer der höchsten je in Deutschland gemessenen Werte. Den deutschen Rekord hält der Ort Zinnwald im Erzgebirge, wo im August 2002 bei einem Starkregen 312 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen wurden.

Wetterextreme nehmen zu – Umfangreiche Informationen nötig

Einer gemeinsamen Klimastudie von Versicherern und Klimaforschern aus dem Jahr 2011 zufolge könnten Sturmschäden bis zum Jahr 2100 um mehr als 50 Prozent zunehmen.

Überschwemmungsschäden könnten sich bis zum Endes dieses Jahrhunderts sogar verdoppeln.

Umso wichtiger sind Prävention, Versicherungsschutz und vor allem umfassende Informationen für die Bevölkerung, wie stark sie von welchen Naturgefahren betroffen sind.

„Wir setzen uns deshalb auch weiterhin mit aller Kraft für eine bundesweite Informationskampagne und ein nationales Naturgefahrenportal ein“, sagt Erdland.

Bereits auf ihrer Naturgefahrenkonferenz im Juni 2014 hatten die deutschen Versicherer eine breite Information über Naturgefahren gefordert und der Politik ihre fachliche Unterstützung angeboten. Im Oktober 2014 hat sich auch die Umweltministerkonferenz für ein solches Portal ausgesprochen und der Bundesregierung empfohlen, eine bundesweite Elementarschadenkampagne durchzuführen.

„Wir sind davon überzeugt, dass Aufklärung und Vorsorge der beste Schutz vor Naturkatastrophen sind. Nur wenn die Menschen die Gefahren kennen, werden sie sich schützen“, sagte Erdland.

Dietmar Braun