Indexpolicen spüren Corona-Krise

18.02.2021

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2020 wird als äußerst turbulentes Börsenjahr in die Geschichte eingehen. Das schlägt sich auch in den Überschussbeteiligungen von Indexpolicen nieder, wie eine aktuelle Studie von Assekurata zeigt.

An den Börsen hat das Jahr 2020 gut begonnen: Im Februar kletterte der DAX auf das damalige Allzeithoch von 13.789 Punkten – die Corona-Pandemie schien damals ja nur ein asiatisches Problem zu sein. Als klar wurde, dass diese Annahme falsch ist, folgte im März ein rasanter Absturz des deutschen Leitbarometers auf unter 8.500 Punkte. Vom dem Corona-Crash hat sich der DAX aber längst wieder erholt und konnte im Dezember mit 13.790 Punkten einen neuen historischen Höchststand verzeichnen. „Unter dem Strich schloss der DAX noch mit einer leicht positiven Jahresperformance, womit im Frühjahr sicherlich nur die größten Optimisten gerechnet hätten“, so Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei der ASSEKURATA Rating-Agentur, die in einer aktuellen Marktstudie die Überschussbeteiligungen und Garantien von Indexpolicen unter die Lupe genommen hat.

Große Unterschiede

Die Berg- und Talfahrten der Aktienmärkte spiegeln sich auch in den Renditegutschriften der Aktienmärkte wider. „Mit Blick auf 2020 haben sich Tarife mit jährlicher Indexquote zum Jahresende ausgezahlt, da sie vereinzelt noch von den Erfolgstendenzen profitieren konnten“, erläutert Lars Heermann. In der Hälfte der Fälle mussten Kunden jedoch mit Nullrenditen leben, d.h. der garantierte Kapitalerhalt hat gegriffen. „Dies konnten wir insbesondere bei Indexstichtagen im Frühjahr und Sommer feststellen, als die Weltbörsen massiv eingebrochen sind“, so Heermann. Laut Assekurata waren besonders solche Tarife von der Corona-Krise betroffen, die eine Aufsummierung der Monatsrenditen vorsehen. Bei diesen Tarifen schlugen die Verluste in den Monaten März und Oktober voll durch und konnten auch nicht durch die Gewinne in den anderen Monaten ausgeglichen werden. „Durch die Renditebegrenzung müssen Kunden bei Aufwärtsphasen an den Kapitalmärkten auf Performance verzichten, können dafür aber in turbulenten Börsenzeiten wie 2020 ruhig schlafen“, so die Schlussfolgerung von Lars Heermann.

In knapp der Hälfte hat das produktimmanente Sicherheitsnetz von Indexpolicen auch im längerfristigen Rückblick gegriffen, sodass die Renditegutschrift dann bei null lag. Im Gegenzug waren in den übrigen Fällen die Renditegutschriften positiv und lagen in Einzelfällen sogar im zweistelligen Prozentbereich. „Über alle Tarife und Indexstichtage lag die durchschnittliche Rendite im Betrachtungszeitraum bei insgesamt rund 2,5 %“, berichtet Lars Heermann. „Damit rentierten Indexpolicen etwas höher als die Verträge aus der Klassik und der Neuen Klassik, wobei es je nach Tarif, Index und Stichtag große Unterschiede gibt.“

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