Ideologie Pur?

18.10.2016

Stefan Sommerer / Foto: ©VEMA

Der Bund der Versicherten stellt diese Frage nicht. Stattdessen werden einige Leistungspunkte aufgelistet, die im Bedingungswerk der Medien Versicherung (Träger des Gruppenrahmenvertrags) enthalten sind. Kein schlechter, aber auch kein Hochleistungstarif. Unsere genossenschaftlichen VEMA-Deckungskonzepte zur Fotovoltaikversicherung sind deutlich leistungsstärker – und kosten deutlich weniger:

Fotovoltaikankage mit 15 kWp, Baujahr 2010, Neupreis 25.000 Euro

Rahmenvertrag BdV: 123,50 Euro

VEMA-Deckungskonzept Helvetia: 77,35 Euro

Da fragt man sich natürlich, weshalb der BdV seinen 50.000 Mitgliedern einen Tarif empfiehlt, der weder bei den Leistungen, noch beim Preis sonderlich aus der Masse heraussticht. Wäre es nicht sinnvoller, hier Maklerkonzepte zu empfehlen? Genau das haben wir den BdV gefragt. Und ja, man hat uns geantwortet.

Wie kommt es zur Produktauswahl?

„Der BdV weist in seinen Merkblättern zu den jeweiligen Versicherungssparten auf seitens des BdV geprüfte Tarife hin, die aus unserer Sicht die verbraucherfreundlichsten sind und die auch im Verhältnis zu dieser Leistung die preisgünstigste Prämie aufweisen.

Hierbei benennen wir verschiedenste Versicherungsgesellschaften und orientieren unshier ausschließlich danach, ob der Tarif bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Verträge unseres Gruppenvertragspartners, die Medien-Versicherung, empfehlen wir dabei nur, wenn die jeweiligen Tarife auch diese Voraussetzungen erfüllen.“

Weshalb werden keine Maklerkonzepte angeboten, die umfangreicheren Schutz für weniger Beitrag bieten?

„Ungeachtet dessen, dass Versicherungsmakler selbstverständlich auch gute Versicherungsprodukte verkaufen, empfehlen wir diese grundsätzlich nicht, da hier unsere Mitglieder im Zweifelsfall eine weitere Verpflichtung in Form eines Maklervertrags eingehen müssen, möglicherweise inklusive einer dazugehörigen Unterzeichnung einer Vollmacht. Auch sind hier seitens der Versicherungsnehmer Provisionen zu zahlen, so dass wir aus diesem Grund schon keine Empfehlung aussprechen.“

Jeder Versicherte könnte von seinem Bund, der Gruppe also, die sich für seine Versicherungsbelange einsetzen sollte, spielend einfach mehr Schutz für weniger Geld erhalten. Der BdV verwährt seinen Mitgliedern die Empfehlung allerdings, weil im geringeren Zahlbeitrag auch etwas Courtage enthalten ist, von der der beratende Makler für seine Arbeit bezahlt wird. Dass die Gesamtkosten für den Versicherungsnehmer niedriger sind, scheint dabei keine Rolle zu spielen – dann lieber schlechterer Versicherungsschutz…

Dass der Maklervertrag primär die Zusammenarbeit zwischen Versicherungsmakler und Kunde prägt und praktisch keine Nachteile für den Kunden entstehen können, möchte man nicht hören. Auch nicht, dass es - ganz im Gegenteil – eher Vorteile für den Kunden bringt. Leistet sich der Makler einen Fehler, hat der Kunde mit dem Maklervertrag eine ganz klare Basis, um den Makler in Haftung zu nehmen. Der Kunde ist am Ende immer der Gewinner – außer natürlich, man brandmarkt einen Berufsstand grundlos als Teil der Apokalyptischen Reiter.

Wer so unüberhörbar in den Medien trommelt, sich für die Interessen der Versicherungsnehmer einzusetzen, sollte dies evtl. auch wirklich tun. Nur einer Ideologie zu folgen, von der man auch mit noch so vielen Fakten nicht abgebracht werden will, kann nicht der richtige Weg sein. Es ist schade für die Kunden, denn wenn sie die Leidtragenden im Schadensfall sein werden, wird ihnen Ideologie kaum helfen können…

Kolumne von Stefan Sommerer, Vorstand VEMA eG

www.vema-eg.de