Harte Zeiten für Kryptobörsen
07.06.2023
Foto: © sharafmaksumov - stock.adobe.com
Die amerikanische Börsenaufsicht SEC will die US-Vermögenswerte der weltgrößten Kryptobörse Binance einfrieren lassen. Die Behörde reichte am 6. Juni insgesamt 13 Klagen gegen Binance und dessen Gründer Changpeng Zhao bei einem amerikanischen Bundesgericht ein.
„Wir operieren als fucking unlizenzierte Wertpapierbörse“, erklärte noch vor fünf Jahren der Compliance-Chef. Nun wirft die SEC ebendies dem Unternehmen vor: eine nicht lizensierte Wertpapierbörse zu betreiben. Es geht laut Medienberichten um potenzielle Umsatzmanipulationen, Kundentäuschung und unerlaubte Wertpapiergeschäfte. Die Firma habe, so der Vorwurf, Investoren über ihre Kontrollmechanismen zur Marktüberwachung in die Irre geführt und es versäumt, US-Kunden von ihrer Plattform fernzuhalten.
Weitere Vorwürfe drehen sich um die Manipulation von Börsenumsätzen mit Hilfe von Scheingeschäften und die Umleitung von Kundengeldern. Das Unternehmen habe außerdem US-Töchterfirmen gegründet, um geltende Gesetze zu umgehen.
Dem Branchendienst „CryptoCompare“ zufolge wickelte die 2017 gegründete Börse im vergangenen Jahr Transaktionen im Volumen von 23 Billionen Dollar ab. Binance bezeichnete die Anschuldigungen als haltlos: „Wir werden uns energisch verteidigen.“
Binance, 2017 von dem chinesisch-kanadischen Geschäftsmann Changpeng Zhao gegründet,
ist eine Handelsplattform für Kryptowährungen und Derivaten. Das durchschnittliche Handelsvolumen wird mit 20 Milliarden US-Dollar angegeben. (sg)