Großes Bedürfnis nach geregelten Produkten

05.03.2015

Thomas Vogel

**Zum Vertriebsstart der EnreaLife anteils- bzw. fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung stand *Thomas Vogel, Geschäftsführer der EnreaLife Service GmbH, Rede und Antwort. finanzwelt*: Sie und Ihr Team können auf viele Jahre Erfahrungen in Führungsfunktionen in der Versicherungswirtschaft sowie bei Emissionshäusern im Beteiligungsmarkt verweisen. Führte dies zu Ihrer jetzigen Entscheidung?

Vogel: Ja, das stimmt. Das Ergebnis unserer langjährigen Markterfahrung, so kann man das durchaus sagen, ist EnreaLife. Wichtig ist uns, den Bedürfnissen von Kunden und Finanzdienstleistern gerecht zu werden. Dabei haben wir selbstverständlich die politischen Entwicklungen zu unregulierten Produkten nicht aus den Augen verloren, da die Unsicherheit des Vertriebs auch den Wunsch nach neuen Produkten schürt. Die eigentliche Herausforderung bestand jedoch darin, neue Vertriebsstories mit bekannten Produkten zu kombinieren. Daher auch unser Motto „Tradition trifft Moderne".

finanzwelt: Vernichtende 80 Millionen Euro Gesamtumsatz der Mitglieder des BSI-Verbands im Retailbereich - ein Umsetzungsvorschlag zum Kleinanlegerschutzgesetz, das spätestens zum Jahreswechsel alle Kapitalanlageprodukte reguliert.

Vogel: Sehen Sie, das sind auch genau die Themen, über die wir uns Gedanken machen. Man muss dabei einfach die Realität sehen: Viele Berater scheuen die Vorgaben des Paragrafen 34 f der Gewerbeordnung und den damit verbundenen hohen formalen Aufwand. Auf der anderen Seite sagen uns viele Vermittler von Versicherungspolicen, dass die stark volatilen Performances innerhalb der Policen die Kommunikation mit dem Kunden deutlich erschweren. Natürlich spielen auch die langen Stornohaftungszeiten eine große Rolle. Es mangelt also teilweise an der Identifikation mit dem Produkt. Die Konsequenz für uns war, eine Police nach dem Liechtensteiner Modell aufzulegen, die direkte Sachwert-Assets zulässt.

finanzwelt: Werden derart regulierte Produkte nun die deregulierten ersetzen?

Vogel: So würde ich es nicht formulieren, da diese Produktwelten auch unterschiedliche Anlegerzielgruppen bedienen. Wichtig war uns, aus unseren Marktbeobachtungen die richtigen Schlüsse für eine neue Produktreihe zu ziehen. Dabei haben wir natürlich die bevorstehenden Regulierungen, zum Beispiel für qualifizierte Nachrangdarlehen, in unsere Überlegungen einbezogen. Wesentlich scheint uns dabei der Wunsch vieler Makler und Finanzanlagenvermittler nach „bekannten" und regulierten Produkten zu sein, die aber wieder eine verständliche und nachvollziehbare Story haben.

finanzwelt: Sie haben einen Multiasset-Ansatz gewählt. Wie funktioniert das genau?

Vogel: Wir werden jeweils in einem entsprechenden Investitionsgremium die wirtschaftlichen Eckdaten der einzelnen Investments prüfen. Entscheiden wir uns für eine Investition, wird jedes Asset zudem einzeln verbrieft. Voraussetzung dafür ist auch, dass das verbriefte Asset die vorgegebene Mindestrendite von sieben Prozent auch wirklich nachhaltig erzielen kann. Zusätzlich werden die Rechte an den Assets grundbuchrechtlich abgetreten, bis die Vorgaben im Sinne der Versicherten auch wirklich erfüllt sind. Das Ganze wird überwacht durch einen unabhängigen Asset-Manager, der auch die Entscheidung darüber trifft, ob die Assets nachhaltig geeignet sind, in den Deckungsstock der Versicherung aufgenommen zu werden. Wir denken, dass wir uns hier zur Sicherheit der Sparer und Anleger haben einiges einfallen lassen.

finanzwelt: Sie sprechen in ihren Verkaufsunterlagen von höchstmöglicher Individualität. Was meinen Sie damit?

Vogel: Einerseits sind uns Individualität und Flexibilität für den Versicherungsnehmer wichtig, andererseits spielt die individuelle Partnerschaft mit unserem „Kunden" – dem Vermittler und Berater – eine große Rolle. Diesem Anspruch konnten wir durch eine vertriebsnahe Produktkonzeption gerecht werden, die gleichzeitig dem Versicherungsnehmer eine individuelle Ausgestaltung seines Versicherungsvertrags ermöglicht. Dieser kann nicht nur im fortgeschrittenen Alter unsere Produkte zum Vermögensaufbau und -erhalt nutzen, sondern genießt zudem eine hohe Flexibilität, beispielsweise beim Thema „Verfügbarkeit".

Unserer Unternehmensphilosophie „Menschen machen miteinander Geschäfte" folgend streben wir mit unseren Vermittlern und Beratern partnerschaftliche Geschäftsverbindungen an, bei denen wir z. B. auf den jeweiligen Partner zugeschnittene Vergütungsvereinbarungen treffen können.

www.enrealife.de