Großbritannien bleibt trotz Brexit dynamisch

27.06.2018

Trotz der Unsicherheit wegen des bevorstehenden Brexits zählen London und weitere britische Städte zu den dynamischsten in Europa / Foto: © lazyllama - stock.adobe.com

Trotz des bevorstehenden Brexits und der damit bestehenden Unsicherheit ist London laut Savills die dynamischste Stadt Europas. Insgesamt befinden sich vier britische Städte unter den Top 20, in die es auch drei deutsche Städte schafften.

Welches ist die dynamischste Stadt Europas? Dieser Frage ist der internationale Immobilien-Investmentmanager Savills IM nachgegangen und hat anhand von sechs Unterkategorien (Investment, Innovation, Inspiration, Inklusion, Vernetzung und Infrastruktur) über 130 Städte bzw. Stadtregionen mit über 250.000 Einwohner anhand von über 250 Faktoren miteinander verglichen. Der Index wird von Städten angeführt, die erfolgreich Talente anziehen und diese langfristig binden, Innovationen vorantreiben und die Produktivität steigern. Damit wird das Wohlstands- und Bevölkerungswachstum und damit auch die positive Entwicklung der Gewerbeimmobilienmärkte gefördert.

Drei Hauptstädte unter Top 5

Obwohl London aufgrund der immer noch schwierigen Brexit-Verhandlungen in eine äußerst ungewisse Zukunft blickt, ist die britische Hauptstadt, wie im Vorjahr, die Nummer eins im Savills IM Dynamic Cities Index: Die Metropole an der Themse errichte in fünf der sechs Unterkategorien Platz eins. Lediglich bei der Kategorie „Inklusion“ musste sich London mit Platz drei begnügen. Mit Cambridge sicherte sich ebenfalls eine britische Stadt den Sieg in dieser Kategorie. Die Universitätsstadt erreichte zudem in den Kategorien „Inspiration“ und „Innovation“ einen zweiten Platz und sicherte sich damit den zweiten Platz vor Paris. Die französische Hauptstadt erreichte in den Bereichen Vernetzung, Infrastruktur und Investment jeweils Rang zwei. Auf Rang vier des Rankings folgt Amsterdam vor Berlin, das als bestplatzierte von drei deutschen Städten Rang fünf belegt. Die Bundeshauptstadt überzeugt besonders im Bereich Vernetzung, wo sie Rang drei hinter London und Paris belegt. Nur knapp hinter Berlin, auf Rang sieben, folgt mit München bereits die zweite deutsche Stadt. Die bayerische Landeshauptstadt, die im Vergleich zum Vorjahr einen Platz einbüßte, überzeugt besonders in den Bereichen Innovation und Vernetzung, wo sie jeweils Rang vier belegt.

Veränderungen hinter der Spitzengruppe

In den Top 40 erzielten die meisten Städten höhere Bewertungen als im Vorjahr und bestätigten somit ihren anhaltenden Fortschritt. Die Analyse unterstreicht die Bedeutung einer langfristigen Stadtentwicklung und zeigt, dass die zehn dynamischsten Städte in den vergangenen 20 Jahren in Bezug auf das BIP- und Beschäftigungswachstum insgesamt besser abgeschnitten haben als die 28 EU-Länder. Sie schufen dadurch ausgezeichnete Rahmenbedingungen für den Immobilieninvestmentmarkt. Die Veränderungen geschahen alle unterhalb der Top fünf, denn diese blieb genau gleich gegenüber der Vorjahresuntersuchung. In diesem Jahr rückten Oxford und Basel (Rang 8 und 9) neu in die Top 10 auf, während Stockholm auf Rang zehn zwei Plätze gegenüber dem Vorjahr verlor. Dass der Brexit, trotz des positiven Abschneidens Londons, dennoch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben kann, zeigt das Beispiel Frankfurt, das sich um vier Plätze gegenüber dem Vorjahr verbesserte und mit Rang 17 nun in die Top 20 vordrang. Hauptfaktor war besonders die Kategorie Vernetzung, wo die Mainmetropole Platz sechs belegt. Aufsteiger unterhalb der Top 20 waren Rotterdam, das 13 Plätze gegenüber dem Vorjahr gut machte und nun auf Rang 47 liegt, Göteborg mit einer Steigerung um 11 Plätze auf Rang 30. Einen Platz eingebüßt hat hingegen Hamburg, das es mit Rang 27 aber immer noch in die Top 30 schafft. Aufsteiger sind vor allem Städte, die mit Innovation, Vernetzung und großen Investmentvorhaben punkteten.

Großbritannien vom Brexit unbeeindruckt

Dass der Brexit den britischen Immobilienmärkten offenbar wenig auszumachen scheint, verdeutlicht die Tatsache, dass mit Oxford (Rang acht), Edinburgh (Rang zwölf) und Bristol (Rang 16) sich drei weitere britische Städte unter den Top 20 der Gesamtwertung des Savills IM Dynamic Cities Index befinden. Mit Manchester, Newcastle upon Tyne, Nottingham und Reading schaffen es zudem vier weitere Städte, in mindestens einer der sechs Unterkategorien in die Top 20 zu kommen. Bei den deutschen Städten schaffte es keine weitere neben den drei bereits erwähnten, in einer Unterkategorie in die Top 20. Eine weitere britische Stadt, die einen deutlichen Sprung nach vorne machte, ist Sheffield: Nach Platz 62 im Vorjahr belegte die einstige Stahlmetropole nun Rang 46.

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