Es lohnt sich immer seltener

16.05.2019

Als einzige der 107 kreisfreien Städte in Deutschland bietet Weimar laut Postbank Wohnatlas günstige Bedingungen für ein Immobilieninvestment / Foto: © pure-life-pictures - stock.adobe.com

Auch der Süden ist nicht zu vernachlässigen

Bei der Suche nach einem langfristig lohnenden Immobilieninvestment sollten Anleger ihren Blick aber nicht nur auf Deutschlands Norden legen. So bieten laut Postbank Wohnatlas auch der südhessische Landkreis Bergstraße und der südlich von Mainz gelegene Landkreis Alzey-Worms (Rheinland-Pfalz) ebenfalls gute Bedingungen für langfristig lohnende Immobilieninvestments.

Teures Bayern

Abgesehen von einigen Landkreisen im Osten und Norden sind die Preisprognosen in Bayern fast flächendeckend positiv. Der einzige Landkreis, der zugleich moderate Immobilienpreise bietet ist der in Niederbayern in der Nähe von Regensburg gelegene Landkreis Straubing-Bogen. Hier haben die Kaufpreise die örtlichen Mieten noch nicht so stark überholt wie in anderen Regionen. Eine ähnliche Tendenz wie im Freistaat lässt sich auch im benachbarten Baden-Württemberg feststellen, wo statt sechs Kreisen wie im Vorjahr nur noch drei gute Investitionschancen aufweisen. Diese sind die Landkreise Schwäbisch-Hall, Tuttlingen und Waldshut.

Auffällig: Im Investitionschancen-Index finden sich ausschließlich Landkreise und keine kreisfreien Städte. Die einzige Ausnahme bildet das thüringische Weimar.

Hier hängen die Preise die Mieten ab

Bevölkerungs- und Einkommensprognosen deuten zwar darauf hin, dass für die deutschen Großstädte bis 2030 eine steigende Nachfrage und damit Wertgewinne zu erwarten sind. Jedoch sind die Immobilienpreise bereits vergleichsweise hoch, womit der Vervielfältiger zum Teil deutlich über dem Wert von 22,5 liegt. Für München beträgt dieser Wert 36, in Hamburg und Berlin 33.

196 weitere Hoffnungen

Auch wenn, wie oben gesehen, nur noch weniger als 4 % aller deutschen Kreise günstige Investitionsbedingungen bieten, bedeutet das nicht, dass der Rest des Landes überhaupt keine Chancen für Immobilieninvestoren bieten. So weist der Postbank Wohnatlas 196 weitere Kreise aus, in denen Immobilienbesitzer ebenfallalls mit Wertsteigerungen rechnen dürfen, dennoch nicht die Bedingungen für Aufnahmen in den Index erfüllen. Zu den 111 Kreisen mit soliden Wertsteigerungsraten bei Immobilien bis zum Jahr 2030 zählen auch die sieben A-Städte. Bessere Chancen bieten sich Kaufinteressierten möglicherweise dort, wo zwar mit geringeren Wertsteigerungen gerechnet werden muss, dafür aber im Vergleich zum örtlichen Mietniveau noch günstige Kaufpreise zu finden sind. Dies ist in 27 Kreisen der Fall, darunter auch den Städten Ludwigshafen, Bielefeld, Worms, Bremen und Wolfsburg.

„Der Investitionschancen-Index kann bei der Suche nach dem passenden Objekt helfen und den Blick auf möglicherweise bislang übersehene Regionen lenken“, erklärt Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. Allerdings sollte eine Kaufentscheidung nicht allein vom Verhältnis zwischen Miet- und Kaufpreisen und künftigen Wertentwicklungschancen abhängig gemacht werden. „Ein Investment kann auch aus anderen Gründen sinnvoll sein, etwa zum Vermögensaufbau oder zur Alterssicherung“, so Grunwald abschließend. (ahu)

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