Energieeffizienz als Schlüssel zur Wertsteigerung
04.03.2025

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EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED), deutsches Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder Trendthema Heizungstausch – Eigentümerinnen und Eigentümer sehen sich einer Vielzahl von Regularien und Herausforderungen gegenübergestellt, wenn es um energetische Sanierungen geht. Der Gebäudesektor ist für rund ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich und bis 2045 soll der Energieverbrauch dieser Gebäude gesenkt werden. Das Problem beginnt oft mit dem Fehlen wichtiger Informationen zu den jeweiligen Objektdaten, um die aktuelle Energieeffizienzklasse überhaupt bestimmen zu können.
An dieser Stelle setzt beispielsweise das Berliner Climate-Tech-Unternehmen Purpose Green von Gründer Okitonga Memba an. Mit einer einfachen digitalen Plattform will das Unternehmen zeigen, wie Immobilienbesitzer mit durchdachten Investitionen in energetische Sanierungen nicht nur die Energieeffizienz steigern, sondern auch die Rentabilität ihrer Immobilien sichern können. „Aktuelle Studien zeigen signifikante Wertsteigerungspotenziale für den Gebäudesektor, wenn sinnvolle energetische Sanierungen richtig umgesetzt werden“, berichtet Memba. Ein Beispiel: Es muss nicht immer das komplette Sanierungspaket sein. „Schon die Verbesserung auf mindestens Energieeffizienzklasse D ist in vielen Fällen sowohl ökonomisch rentabel als auch ökologisch sinnvoll“, erklärt der Gründer. Geeignete Maßnahmen steigern den Immobilienwert um 30 % und tragen gleichzeitig zur CO2-Reduktion bei. Entscheidend ist dabei die Balance zwischen Investitionsaufwand und langfristigem Nutzen – eine Herangehensweise, die Purpose Green in den Mittelpunkt seiner Strategie stellen will.
Konkrete Maßnahmen für die Wertsteigerung von Immobilien
Sämtliche Entscheidungen für oder gegen Maßnahmen einer energetischen Sanierung sollten immer auf Basis einer Analyse des energetischen IST-Zustandes gemacht werden. Hierzu gehören die bisherigen CO2-Emissionen sowie der Energieverbrauch der Immobilie. Basierend auf dieser Grundlage lassen sich konkrete Maßnahmen entwickeln. Verschiedene Förderprogramme wie Zuschussförderungen über die Einzelmaßnahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und attraktive Darlehen mit Tilgungszuschüssen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützen die energetische Sanierung. Je nach Maßnahme können bis zu 30 % an Fördermitteln generiert werden. Gleichzeitig bieten Sanierungen klare wirtschaftliche Vorteile. Immobilien, die energetisch saniert sind, verzeichnen eine höhere Nachfrage bei Käufern, denn sie können zu besseren Konditionen finanziert werden und sie profitieren von einer niedrigeren Instandhaltungslast. Geringere Heizkosten und die Steigerung des Wohnkomforts können die Zufriedenheit der Mieter erhöhen und den Leerstand verringern. Während bei allen Immobilien oft die Frage aufkommt, wann sich Investitionen in energetische Sanierungen überhaupt auszahlen, wird gleichzeitig der zunehmende Wertverlust ignoriert. Ohne Sanierung ist bei den meisten Immobilien ein Wertverlust von bis zu 30 % zu erwarten und jährlich steigende CO2 -Abgaben werden zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt.
Es sei davon auszugehen, so Okitonga Memba, dass sich in den kommenden Jahren die Sanierungsrate im Gebäudesektor weiter beschleunigen wird. „Für Investoren und Immobilienbesitzer wird es entscheidend sein, die wirtschaftlichen Vorteile energetischer Maßnahmen möglichst schnell zu erkennen und zeitnah zu handeln, um steigenden Kosten und Wertverlust entgegenzutreten. Eigentum verpflichtet, heißt es. So bedeutet Nachhaltigkeit im Gebäudesektor, auch Verantwortung zu übernehmen – für eine klimafreundliche Zukunft und die langfristige Rentabilität von Immobilien.“ (sg)
- Wärmedämmung des Gebäudes
Die Dämmung von Fassade, Dach und Bodenplatte ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs. Eine Fassadendämmung kann pauschal den Heizwärmebedarf eines Gebäudes um bis zu 40 % reduzieren. Die Kosten für eine umfassende Dämmung hängen dabei von der verwendeten Dämmstärke sowie der Größe der zu dämmenden Fläche ab und können sich je nach Projekt auf bis zu 325 Euro pro Quadratmeter belaufen. - Fensteraustausch und verbesserte Verglasung
Der Austausch alter Fenster gegen moderne, energieeffiziente Fenster kann den Energieverbrauch eines Gebäudes ebenfalls spürbar senken. Beim Fenstertausch älterer Gebäude amortisiert sich die Investition meist innerhalb von fünf bis zehn Jahren. Zudem sorgt der Fenstertausch für besseren Schallschutz und verringerte Zugluft. Daher kann diese Maßnahme auch allein betrachtet den Wert einer Immobilie deutlich erhöhen. Die Kosten für einen Fensteraustausch variieren je nach Material und Ausführung und können zwischen wenigen hundert Euro bei Standardausführungen bis zu mehreren tausend Euro bei sehr hohen Anforderungen an Schallschutz, Sicherheit, Einbruchschutz etc. betragen. - Erneuerung der Heizungsanlage
Der Umstieg auf energieeffiziente Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Gasbrennwertthermen mit Solarthermie-Anlagen ist eine wertsteigernde Maßnahme, die auch Stromkosten nachhaltig senkt. Die Kosten variieren auch hier und liegen bis zu mehreren zehntausend Euro je nach Objektgröße. Außerdem hängt der Preis von der jeweiligen Wärmepumpenart ab, hierbei kann unterschieden werden zwischen Luft-Wasser-, Sole-Wasser-, Wasser-Wasser-, Warmwassersowie Großwärmepumpen. - Photovoltaikanlagen für eigene Stromerzeugung
Die Investition in Photovoltaikanlagen kann den Wert einer Immobilie ebenfalls erheblich steigern, indem sie die Unabhängigkeit von externen Energiequellen erhöht. Diese Anlagen kosten je nach Leistung und Kapazität cirka 1.000 bis 1.800 Euro pro kWp und kWh. Die Kosten für eine PV-Anlage wird dabei vor allem von ihrer Größe, der Montageart, diversen ortsbezogenen und individuellen Faktoren, der Amortisationsdauer, dem Eigenverbrauch und der EEG-Vergütung bestimmt.

Die EZB dürfte die Zinsen bis Jahresmitte auf 2 Prozent senken
