Die Impact-Szene braucht internationale Vernetzung

17.02.2025

Exklusiv

Wenige Themen wurden in der Finanzszene 2024 so heiß diskutiert wie Impact Investing. Nachhaltigkeit fördern und dabei eine auskömmliche Rendite zu erzielen, ist längst zum Credo für viele große institutionelle Investoren geworden – schließlich boomt der Markt für Impact Investing seit Jahren. Um die globalen sozialen Herausforderungen und die Klimakrise gemeinsam zu bewältigen, ist eine international gut vernetzte Impact-Szene wichtiger denn je. Die Investmentgesellschaft Deutsche Nachhaltigkeit macht vor, wie ein gutes Netzwerk etabliert werden kann und veranstaltet auch 2025 wieder sein International Impact Forum (IIF) – neben Frankfurt am Main diesmal auch in den internationalen Metropolen Monaco, Abu Dhabi und Wien. Auf den Veranstaltungen gibt es die Gelegenheit, sich über die neusten Trends im Impact Investing auszutauschen. Die Speaker sind hochkarätig und decken ein breites Spektrum ab. In den Diskussionsrunden und beim Networking trifft sich das Who-is-who der internationalen Szene.

Impact Investing oder vereinfacht gesagt „messbar sinnvolles Investieren“ soll sowohl einen positiven Einflussauf Umwelt und Gesellschaft haben als auch eine solide,marktgerechte Rendite generieren. Dabei hat sich der Anlagestil in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe in der Finanzmarktbranche entwickelt und ist längst kein Nischenthema von „Öko-Investoren“ mehr.

Hohe Wachstumsraten beim Impact Investing

Der Impact-Investing-Markt wächst stetig. Zu diesem Ergebnis kommt auch das Global Impact Investing Network (GIIN), das regelmäßig Studien zum Markt veröffentlicht. Laut der neusten Datenerhebung vom GIIN wird das Marktvolumen im Jahr 2024 weltweit auf rund 1,6 Bio. USDollar geschätzt. Seit dem Jahr 2019 wies der Markt laut GIIN somit eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 21 % bis Ende 2024 auf. Knapp 4.000 Organisationen – darunter Investment-Gesellschaften wie die Deutsche Nachhaltigkeit, Pensionsfonds, Versicherungen und Banken – hatten 2024 weltweit Assets under Management mit Impact-Fo kus. Die Studie liefert auch hinsichtlich der regionalen Verteilung vom Impact-Investments interessante Erkenntnisse: So stammen mit 45 % die meisten dieser Investoren aus Europa, gefolgt von 34 % aus den USA und Kanada. Dies untermauert, wie bedeutsam der europäische Markt für die Impact-Branche ist. Auch mit Blick auf die kommenden Jahre sieht die Studie Impact Investing nach wie vor als eines der wirkungsvollsten Mittel, um den Wandel hin zu einer gerechten und nachhaltigen Welt voranzutreiben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Branche auch in Zukunft mit hohen Mittelzuflüssen rechnen kann und vor allem politisch weiterhin hohe Beachtung erfährt.

Trotz gestiegener regulatorischer Anforderungen an Impact-Unternehmen, wie beispielsweise die CSRD-Richtlinie der EU, gibt es auch einige schwarze Schafe in der Branche. Sie betreiben sogenanntes Greenwashing. So ist es wenig förderlich für die gesamte Impact-Branche, wenn sich beispielsweise Modeunternehmen als umweltbewusst darstellen, bei genauerem Hinsehen aber gegen entscheidende Nachhaltigkeitskriterien verstoßen. Zum Beispiel, wenn sie trotz des Bewerbens nachhaltiger Materialien in ihrer Mode umweltschädliche, aus Plastik bestehende Textilien verwenden. Oder wenn Großkonzerne angeben, ihre Produkte und Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen, ohne Zerstörung der Natur, zu beziehen, diese Behauptung aber einer Überprüfung nicht standhält. Beide Beispiele zeigen eine deutliche Diskrepanz zwischen der Impact-Außendarstellung und der Realität. Hier wird auch eine weitere Herausforderung der Branche deutlich: Messbarkeit und Vergleichbarkeit. Entsprechend wird aktuell beispielsweise auf EU-Ebene intensiv an der Entwicklung und Etablierung solcher Standards gearbeitet, wie die jüngst eingeführte CSRD-Richtlinie zeigt. Nachhaltigkeitsstandards sind ein wichtiges Mittel für Investoren, um Widersprüche innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen schnell zu erkennen. Im Umkehrschluss können solche klar definierten Standards auch den positiven Effekt haben, dass sie zu weniger Greenwashing von Seiten der Unternehmen führen. Denn diese müssten sich dann noch stärker an die Impact-Richtlinien halten und noch transparenter kommunizieren.

Als Investmentunternehmen liegt der Beteiligungsfokus der Deutschen Nachhaltigkeit auf Firmen, deren Geschäftsmodelle positiven Impact im sozialen oder ökologischen Bereich haben. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen ein ganz besonderes Interesse, dass sich internationale, allgemeingültige Standards zur Messbarkeit dieser positiven Effekte etablieren und stetig weiterentwickelt werden. Daran arbeitet die Deutsche Nachhaltigkeit entsprechend gemeinsam mit seinem umfangreichen Netzwerk, z. B. mit seinen Impact-Partnern. Dazu zählen u. a. Prof. Dr. Anabel Ternès, Zukunftsforscherin mit einer Professur für Kommunikationsmanagement an der SRH Berlin. Zudem ist sie geschäftsführende Direktorin des Berliner SRH-Instituts für nachhaltiges Management und einer der führenden Köpfe für Nachhaltigkeit und Digitalisierung in Deutschland. Ein weiterer institutioneller Partner der Deutschen Nachhaltigkeit ist PHINEO, ein Analyse- und Beratungshaus für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement. Die Impact-Partner stellen strategische Leitlinien und Fachwissen zum Thema Impact Investing bereit.