Deutschlands Immobilien erfolgreich an der Börse

03.11.2016

An der Börse Frankurt ist bald eine Anleihe der FCR Immobilien AG verfügbar / Foto: © Petrus Bodenstaff - fotolia.com

Der börsennotierte Immobiliensektor nimmt eine sehr gute Entwicklung. Gerade international spielen deutsche Immobilien eine immer wichtigere Rolle. Wachstum des Börsenwertes ist auf steigende Kurse zurückzuführen.

Auch dieses Jahr ist der börsennotierte Immobiliensektor weiter gewachsen. So liegt dessen Marktkapitalisierung bei nun 56 Mrd. Euro, was ein Plus von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Somit hat sich der Sektor fest über der 50-Mrd. Euro-Grenze etabliert. Ebenfalls vermehrt hat sich das Immobilienvermögen der börsennotierten Unternehmen, das mit 90 Mrd. Euro nun 14 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. „Die Zahlen dieser nunmehr vierten Gemeinschaftsstudie von ZIA und Barkow Consulting belegen die hohe und wachsende volkswirtschaftliche Bedeutung des börsennotierten Immobiliensektors erneut eindrucksvoll“, sagt Alexander Dexne, Vorsitzender des Ausschusses Immobilienaktien beim ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.

Auch international immer wichtiger

Dass deutsche Immobilien auf dem globalen Markt eine immer wichtigere Rolle spielen, zeigt sich daran, dass der deutsche Anteil am europäischen Sektor erstmals über 20 Prozent liegt. Damit hat sich dieser Wert in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. Entsprechend konnte Deutschland seine Position als zweitwichtigste Land im europäischen EPRA-Index ausbauen. Der Abstand zu Großbritannien als führendes Immobilienaktienland konnte gegenüber dem Vorjahr sogar um zwei Drittel reduziert werden und beträgt nur noch 17 Milliarden Euro. Zudem kommen mittlerweile zwei der drei größten europäischen Immobilien-AGs aus Deutschland.

„Der deutsche Sektor hat von der britischen Brexit-Entscheidung quasi doppelt profitiert“, so Peter Barkow von Barkow Consulting und Koautor der Studie. So hat sich der Anteil des britischen Sektors über den gesunkenen Wechselkurs reduziert, während der Anteil des deutschen Sektors aufgrund seines Charakters als sicherer Hafen und der überdurchschnittlichen Kursperformance anstieg.

Kein Börsengang, Anzahl der Unternehmen geht zurück

Das Sektorenwachstum wurde überraschenderweise ohne neue Börsengänge erzielt. Die Emission von neuem Eigenkapital an der Börse ist außerdem im ersten Halbjahr um 78 Prozent zurückgegangen. Somit ist der Anstieg der Marktkapitalisierung hauptsächlich auf steigende Kurse zurückzuführen. Besonders der EPRA Germany Index hat innerhalb von Jahresfrist mit 32 Prozent deutlich zugelegt, während der Europäische Immobiliensektor (unverändert) und der MDAX (+3 Prozent) nur geringen Anteil daran haben. Letztlich hat der Trend zu größeren Einheiten im Sektor dazu geführt, dass die Anzahl der Immobilien-AGs gegenüber 2011 um 20 Prozent auf aktuell 62 zurückgegangen ist. Auch gegenüber dem Vorjahr hat der Sektor fünf Unternehmen eingebüßt.

Weiteres Wachstum durch Wohnen

Die Dominanz des Wohnsektors hat sich auch 2016 fortgesetzt und sogar noch leicht verstärkt. So repräsentieren Wohnimmobilien aktuell 79 Prozent des Immobilienvermögens des Sektors. Das bedeutet natürlich auch, dass Wirtschaftsimmobilien an der deutschen Börse nach wie vor unterrepräsentiert sind. „Auf dem Sektor der Wirtschaftsimmobilien ruht auch die Hoffnung für zukünftiges Wachstum“, so Sabine Georgi vom ZIA und Koautorin der Studie. (ah)

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