Corona als Imagebooster für Versicherer?
09.06.2021
Foto: © elen31 - stock.adobe.com
Hier sollten Versicherer ansetzen
Die Studie liefert klare Hinweise, an welchen Produkten und Services Versicherungsnehmer interessiert sind und zeigt damit auf, wo die Markttrends und -potenziale für Versicherer liegen:
- UBI (Usage-based insurance): Fast die Hälfte der deutschen Versicherungskunden hat noch keine nutzungsbasierte Versicherung abgeschlossen, hält jedoch das Konzept für sinnvoll (60 % in Großbritannien, 45 % in Frankreich). Ein Viertel der in Deutschland Befragten nutzt bereits solch eine Versicherung (21 %in Frankreich, Großbritannien hinkt mit 9 % hinterher).
- Personalisierte Versicherungspakete: Fast drei Viertel der deutschen Verbraucher würden gerne ihre Policen konsolidieren und von einem Partner ein personalisiertes Versicherungspaket erhalten – in Großbritannien wünschen sich das 55 %, in Frankreich sogar 83 %.
- Schadenprävention: In allen drei Ländern ist die große Mehrheit der Befragten offen für Versicherungsservices, die zur Schadenprävention Alarme senden. In Deutschland ist das Interesse mit 82 % am größten, gefolgt von Frankreich mit 81 %; in Großbritannien sind 66 % offen für solche Services.
Herausforderung Homeoffice
Coronabedingt wurden viele Arbeitnehmer seit März vergangenen Jahres mehr oder weniger freiwillig ins Home Office versetzt. Bezüglich damit verbundener Risiken und Verantwortlichkeiten gibt es für die betroffenen Arbeitnehmer viele Fragen. So gaben 60 % der deutschen Befragten an, nicht zu wissen, welche Schäden ihre Hausratversicherung beim Arbeiten im Homeoffice abdeckt. Noch etwas mehr Klärungsbedarf besteht weiter westlich: In Großbritannien wissen das 66 % der Studienteilnehmer nicht, in Frankreich 67 %.
Informationsbedarf besteht zudem in Bezug auf Equipment aus dem Büro, das im Home Office genutzt wird: So wissen 60 % der deutschen Befragten nicht, ob Arbeitsgeräte, die Eigentum der Arbeitgeber sind, in ihrer Hausratversicherung mit eingeschlossen sind. Noch mehr Unklarheit herrscht in Frankreich, wo 72 % der Befragten das nicht wissen.
Noch näher bei einander sind die Antworten, wenn es um die Frage geht, ob die Versicherer ihre Kunden umfassend über den Deckungsumfang der jeweiligen Policen zu informieren hat: In Deutschland erwarten fast 90 % der Befragten hier proaktive Kommunikation von Seiten der Versicherer, in Großbritannien sind es 92 %, in Frankreich 91 %.
„Obwohl das Image der Versicherer während der COVID-19-Krise einen leichten Aufwärtstrend erfahren hat, müssen die Versicherer weiter konsequent daran arbeiten, sich besser auf die Wünsche und Anforderungen ihrer Kunden einzustellen“, so René Schoenauer, Director Product Marketing EMEA bei Guidewire Software. „Unsere Studie zeigt deutlich, was die Kunden wünschen. Neben nutzungsbasierten Versicherungsmodellen und Services zur Schadenprävention ist das individuelle Versicherungspaket aus einer Hand ein wichtiger Trend. Gleichzeitig sind Versicherer gefordert, ihre Kunden proaktiv über Versicherungsleistungen beim Arbeiten im Homeoffice zu informieren – dieser Service könnte dazu beitragen, das Vertrauen in die Versicherer als verlässliche Partner in allen Lebenslagen zu erhöhen.“ (ahu)