BVR beklagt mangelnde Investitionsbereitschaft in Deutschland
07.02.2013
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Im Zuge der allgemeinen Konjunkturbelebung werden die deutschen Anlageinvestitionen von Unternehmen und öffentlicher Hand voraussichtlich um 5,7 Prozent in diesem Jahr beziehungsweise 3,1 Prozent in 2011 steigen, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuellen Konjunkturbericht.
(fw/ah) "Trotz der aktuell hohen Investitionsdynamik besteht in Deutschland im langfristigen und internationalen Vergleich aber noch eine zu große Zurückhaltung", erklärt Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des BVR. Die Investitionsquote - das Verhältnis von Bruttoanlageinvestitionen zum Bruttoinlandsprodukt - lag im Krisenjahr 2009 bei 17,9 Prozent und dürfte im Jahr 2010 auf 18,2 Prozent gestiegen sein. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre lag die Quote bei 18,6 Prozent und befand sich damit auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in den 1960er Jahren (24,8 Prozent). Sie war zudem so niedrig wie in keinem anderen Land des Euro-Raums. Unter den größeren EU-Mitgliedsländern wiesen lediglich Schweden (17,7 Prozent) und Großbritannien (16,7 Prozent) niedrigere Investitionsquoten aus.
"Äußerst bedenklich ist, dass die öffentliche Hand in der letzten Dekade weniger investiert hat, als zum Erhalt ihres Kapitalstocks notwendig gewesen wäre", so Martin. Der Staat müsse mehr in Bildung, Forschung, Entwicklung sowie in die öffentliche Infrastruktur investieren.