ING-DiBa-Vermittler erhalten "Denk-Anstoß" in Bad Homburg

25.04.2018

Bianca de Bruijn-van der Gaag, Leiterin Vertrieb Immobilienfinanzierung, auf dem "Denk-Anstoß" in Bad Homburg / Foto: © ING-DiBa

Das Kurhaus Bad Homburg war am Montag die dritte Station der regionalen Denk-Anstöße der ING-DiBa. Auch dieses Mal war die Digitalisierung wieder ein großes Thema –mit ihren positiven aber auch ihren negativen Seiten. Ein nicht-digitales Thema sorgte für große Freude unter den Vermittlern.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Marcus Dalemann. Den ersten Referenten konnte der Key-Account-Manager in der Region Süd jedoch nicht persönlich begrüßen: Carsten Brzeski gab per Video seine Einschätzung der aktuellen Lage an den Finanzmärkten ab. Der Chefvolkswirt der ING-DiBa verglich dabei die Wirtschaftspolitik Donald Trumps mit der seiner republikanischen Vorgänger Ronald Reagan und George W. Bush, die ebenfalls versucht hätten, über Steuererleichterungen und Handelskrieg der US-Wirtschaft einen Vorteil zu verschaffen. Jedoch hätten die beiden Ex-Präsident bald erkannt, dass es kontraproduktiv gewesen sei. Bezüglich der europäischen Wirtschaft zeigte sich Brzeski optimistisch und er betonte, dass Europas Wirtschaft in allen Regionen und Sektoren wachse. Nur der weitere Blick in die Zukunft gestalte sich schwierig und es sei fraglich, ob der Aufschwung auch 2019/2020 noch anhalte. Als deutlich sicherer bewertet Brzeski hingegen die Aussichten für die Geldpolitik: Seiner Meinung nach dürfte die ultralockere Geldpolitik der EZB weiterhin anhalten und mit, dann aber sehr moderaten Zinserhöhungen, sei erst Mitte nächsten Jahres zu rechnen. Grund hierfür sei, dass die Inflation derzeit noch sehr gering sei, wofür Brzeski zwei wesentliche Faktoren ausmachte: Zum einen sei es durch die Digitalisierung heute viel besser möglich, Preise zu vergleichen und diese könnten somit nicht so steigen wie früher. Zudem führe die Automatisierung dazu, dass die Gewerkschaften sich nicht trauen würden, noch höhere Löhne auszuhandeln, da in vielen Branchen die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes sehr präsent sei.

Digitalisierung verändert den Kunden

Dass die Digitalisierung auch ihre positiven Seiten hat, unterstrich Bianca de Bruijn-van der Gaag in ihrem Vortrag. Die Leiterin Immobilienfinanzierung der ING-DiBa zeigte auf, dass der Anteil der onlinefähigen Bevölkerung in Deutschland über dem europäischen Durchschnitt liege. Davon möchte auch die ING-DiBa profitieren: So hat die Bank in Belgien mit „Marie“ einen Chatbot auf den Markt gebracht, der bei der Beratung hilft. Wie wichtig ein einheitliches Kundenerlebnis sei, erklärte de Bruijn-van der Gaag an einem privaten Beispiel: Sie hätte von der Anmietung eines Ferienhauses abgesehen, weil sie das entsprechende Angebot, das sie zuvor auf dem Computer gefunden hatte, auf dem Smartphone nicht mehr gefunden habe. Sie betonte auch, dass immer mehr Kunden für eine digitale Baufinanzierung bereit seien, das persönliche Gespräch jedoch weiterhin unverzichtbar sei. Eine weitere Komponente der Digitalisierung sei ein sich veränderndes Kundenverhalten: Die Kunden würden immer mehr Erreichbarkeit und immer schnellere Reaktion von Seiten der Bank erwarten. Als ideal nannte de Bruijn-van der Gaag das sogenannte „Cappuccino-Gespräch“: Nach Ende des Gesprächs serviert der Berater dem Kunden einen Cappuccino. Währenddessen gibt der Berater die Daten in das Partnerportal ein, bis der Kunde ausgetrunken hat kommt eine Antwort von der Bank, ob der Baufinanzierungsantrag genehmigt wurde.

Die ING-DiBa geht auch im eigenen Unternehmen neue Wege: So werden im Rahmen eines Umbaus die festen Vorstandsbüros aufgelöst und es werden flexible Arbeitsplätze eingerichtet. Somit soll auch auf oberster Ebene Flexibilität und Schnelligkeit gefördert werden.

weiter auf Seite 2