VCH: Rauf oder runter - Chancen bei Goldpreis bleiben

07.02.2013

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Dr. Torsten Dennin, Rohstoffexperte und Portfolio Manager des VCH Commodity Alpha, analysiert die Entwicklung beim Goldpreis und sieht in der Konsequenz keinen nachhaltigen Trend zu niedrigeren Notierungen. Vielmehr hätte der Goldpreis weiterhin Potenzial nach oben.

(fw/ah) "Der Goldpreis hat seit seinem Hoch bei 1.900 US-Dollar je Feinunze rund 13 Prozent an Wert verloren. Ist das das Anzeichen für einen nachhaltigen Wendepunkt in Richtung sinkender Notierungen - oder handelt es sich bloß um eine zwischenzeitliche Korrektur? Um das einschätzen zu können, muss man zunächst genau die Gründe für den Preisrückgang analysieren. Eine der wichtigsten Ursachen für sinkende Goldnotierungen ist die zwischenzeitliche Entspannung der europäischen Schuldenkrise: Der geglückte Schuldenschnitt in Griechenland und kleinere Fortschritte mancher Krisenländer haben einige Investoren wieder zu mehr Optimismus veranlasst, sodass sie dem Gold als "Angstwährung" den Rücken gekehrt haben. Hinzu kommt, dass auch in den USA die Makrodaten zur Wirtschaftslage zuletzt besser als erwartet ausfielen und auch der US-Dollar gegenüber dem Euro wieder an Wert gewann. Die Folge ist ein steigender Risikoappetit der Investoren und wiederum weniger Interesse an Gold als vermeintlich sicherem Hafen. Dies spiegelt sich auch in einem Anstieg der Renditen von US-Treasuries wieder. Dieser Preisanstieg wiederum erhöht die Opportunitätskosten für das Halten von Gold. Hinzu kommt eine insgesamt schwächere physische Nachfrage, beispielsweise aus der Schmuckindustrie und von Zentralbanken und ETF-Investoren. Demgegenüber sind wir überzeugt, dass die Fundamentaldaten mittelfristig für wieder deutlich höhere Goldpreise sprechen. Das Wirtschaftswachstum bleibt in vielen Regionen - trotz aktueller positiver Daten - zögerlich und fragil. Aus diesem Grunde dürften die Zentralbanken auch weiterhin bei ihrer Politik der historisch niedrigen Zinsen bleiben. Eine restriktive Geldpolitik bleibt weiter sehr unwahrscheinlich. Zudem erwarten wir dass in der Summe Zentralbanken weiter auf der Käuferseite im physischen Goldmarkt stehen werden, um ihre Devisenreserven weiter zu diversifizieren. Und zu guter Letzt bleibt fraglich, wie nachhaltig die derzeitigen Lösungsansätze für die europäische Schuldenkrise wirken und ob sich die Schuldensituation anderer Staaten wie zum Beispiel der USA ebenfalls entspannt.

Fazit: Der kürzliche Rückgang der Gold-Notierung markiert keinen Wendepunkt, sondern nur eine Korrektur. Bis Jahresende sehen wir Gold bei 2.000 US-Dollar je Feinunze. Das entspricht einem Aufwärtspotential von rund 25 Prozent. Die Korrektur kann damit auch eine interessante Einstiegsgelegenheit für Anleger sein."

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