73% der Bundesbürger wollen ihrer Krankenkasse treu bleiben

28.11.2022

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Der durchschnittliche Beitrag zur Krankenversicherung wird ab Januar auf 16,2 % steigen. Doch für fast drei Viertel der Bundesbürger kommt ein Kassenwechsel nicht infrage. Denn für die meisten gesetzlich Versicherten gibt es keinen Grund, ihrer Kasse den Rücken zu kehren: 87 % zeigen sich mit ihr zufrieden.

Das zeigt eine aktuelle Umfrage der vivida bkk, für die 1.001 Bundesbürger zwischen 18 und 69 Jahren befragt wurden. In den vergangenen zwei Jahren sind die Beitragssätze weitgehend stabil geblieben. Zum Jahresbeginn wird der durchschnittliche Zusatzbeitrag hingegen um 0,3 Prozentpunkte steigen. Denn die Kassen erwarten für 2023 ein Defizit in Höhe von rund 17 Mrd. Euro, das über verschiedene Maßnahmen aufgefangen werden soll. Den Großteil werden die Versicherten schultern. Allein die Beitragserhöhung soll 5 Mrd. Euro einbringen.

Aus Sicht der Versicherten ist vor allem eine gute Grundversorgung mit medizinischen Leistungen wichtig. Dafür sind sie auch bereit, steigende Kosten in Kauf zu nehmen. So halten 73 % eine gute Versorgung für wichtiger als einen möglichst niedrigen Krankenversicherungsbeitrag.

Gesunder Lebensstil soll honoriert werden

„Obwohl jeder von uns den Gürtel enger schnallen und sparen muss, sind die Menschen bereit, für Gesundheit mehr Geld auszugeben“, sagt Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der vivida bkk. „Denn sie wissen den Wert von Gesundheit sowie unser Gesundheitssystem zu schätzen.“

Die Befragten zeigen jedoch gleichzeitig Wege auf, wie sich der Kassenbeitrag reduzieren ließe. So erwarten 78 %, dass ihre Versicherung sie für einen gesunden Lebensstil finanziell belohnt. Interessant: 69 % würden auf Zusatzangebote ihrer Kasse verzichten, wenn dafür die Beitragssätze stabil blieben. Großen Wert legen die Versicherten zudem auf eine moderne Kommunikation mit ihrer Kasse. Rund sieben von zehn erwarten ein umfangreiches digitales Angebot mit App, Online-Geschäftsstelle und Video-Chat. „Wir Krankenkassen sind gefordert, verantwortungsvoll mit dem Geld der Versicherten umzugehen und gleichzeitig den veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen“, so  Gänsler. „Denn wir wollen auch in schwierigen Zeiten der verlässliche Gesundheitspartner an der Seite der Menschen sein.“ (ml)