Raiffeisen-Experten: Brexit-Statements

27.06.2016

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Bezogen auf die Aktienmärkte in Osteuropa sowie Währungen einiger Länder von András Szálkai, Fondsmanager im Team "Equities, CEE & Global Emerging Markets" und von Christian Zima, Fondsmanager im Team "Rates & FX"

Die osteuropäischen Aktienmärkte sind derzeit aufgrund der globalen Risk off Stimmung an den Aktienmärkten nur indirekt von Brexit betroffen. Wobei die zwei größten Märkte, nämlich Russland und Türkei, nur sehr geringe Auswirkungen spüren. Diese machen ca. 75 Prozent der Gewichtung des Benchmark Index' aus. Die Aktienmärkte der neuen EU-Staaten wie beispielsweise Polen, Ungarn und Tschechien müssen allerdings schon mit Implikationen rechnen, speziell Polen. Der Grund dafür ist, dass ca. 800.000 Polen in Großbritannien arbeiten und dass der größte Sektor an der polnischen Börse der Bankensektor ist. Dieser wiederum ist belastet von CHF-Krediten. Ungarn hat auch ca. 300.000 Gastarbeiter in Großbritannien, was ebenfalls sehr viel ist. Generell fürchten die neuen EU-Mitglieder, dass nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU die EU-Fördergelder gekürzt werden, da 10 Prozent des EU-Budgets aus Großbritannien kommen. Diese Fördergelder unterstützen das BIP-Wachstum der CEE-Länder wesentlich. Konkret könnten vom heutigen Durchschnittswachstum von 2-3 Prozent ca. 0,3-0,4 Prozent aufgrund des Brexit wegbrechen. Der Außenhandel könnte ebenfalls leiden, allerdings nicht in sehr großem Ausmaß (weniger als 5 Prozent der Exporte gehen nach Großbritannien). Wenn sich innerhalb der EU der Schaden eines Brexit begrenzen lässt, werden sich auch die Risiken für die osteuropäischen Aktienmärkte in Grenzen halten.

Statement von András Szálkai, Fondsmanager im Team "Equities, CEE & Global Emerging Markets" bei Raiffeisen Capital Management, mit der Überschrift: "Brexit: Auswirkungen auf CEE-Aktienmärkte" 

CHF: Zuflüsse wegen Risikoaversion; jedoch Interventionen seitens SNB;  eine deutliche Abwertung zum EUR deswegen unwahrscheinlich: Ziel ist Stabilität zum EUR JPY: Zuflüsse wegen Risikoaversion; jedoch Interventionen seitens BOJ unter USD/JPY 100 wahrscheinlich;  G7 Statement würde das unterstützen; eine deutliche Abwertung vorerst nicht zu erwarten SEK: Leidet temporär unter geringer Liquidität; aber gute Fundamentaldaten sollten die Währung bald unterstützen NOK: Aussicht für globales Wachstum verschlechtert sich wegen Brexit und dämpft Ölpreisnachfrage; dies belastet neben geringer Liquidität die Währung kurzfristig.

Statement von Christian Zima, Fondsmanager im Team "Rates & FX" bei Raiffeisen Capital Management mit der Überschrift: "Brexit: Auswirkungen auf Währungen" 

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