Schifffahrt: Experten fürchten neue Krise

07.02.2013

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Ein großes Angebot neuer Tonnage, steigende Spritpreise, erschöpfte Einsparpotentiale der Reedereien. Aufgrund dieser Faktoren fürchten Experten eine neue Schifffahrtskrise, wie das „Hamburger Abendblatt“ (Ausgabe vom 12.08.2011) berichtet.

(fw/kb) "Bis Ende 2014, Anfang 2015 kommen nach heutiger Planung 162 Schiffe mit mehr als 10.000 TEU Kapazität neu an den Markt. Allein 86 sind derzeit bis Ende 2012 geplant", sagte Professor Burkhard Lemper, Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), Bremen, der Zeitung. Er sieht einen wesentlichen Unterschied zur Situation vor zwei Jahren: "Als die ersten Großfrachter mit mehr als 10.000 TEU Ladefähigkeit in Betrieb kamen, konnten die Reedereien diese Kapazitäten durch geringere Geschwindigkeiten und den Einsatz von mehr Schiffen in ihren Flotten quasi einfädeln. Jetzt ist der Effekt durch das so genannte Slow Steaming ausgereizt, so dass echte zusätzliche Kapazität an den Markt kommt."

Nach Ansicht von Wolfgang Driese, Vorstand der auf Schiffsfinanzierungen spezialisierten DVB Bank, Frankfurt am Main, könnte die nächste Krise noch dramatischer ausfallen als die zurückliegende. "2008 sind die Reeder mit großen Liquiditätspolstern in die Krise gegangen und haben sie deshalb glimpflich überstanden. Diesmal gab es nur ein gutes Jahr dazwischen", so Driese im "Abendblatt".