SAUREN Fondsmanager-Gipfel 2016

27.01.2016

(v.l.n.r.) Eckhard Sauren Moderator des Sauren Fondsmanager-Gipfel und Fondsmanager der Sauren Dachfonds

Nahezu 2.000 Gäste vor Ort sowie zahlreiche Besucher des Live-Streams im Internet verfolgten den SAUREN Fondsmanager-Gipfel 2016 beim Fonds-Kongress in Mannheim.

(fw) Mit Peter E. Huber, Dr. Bert Flossbach, Klaus Kaldemorgen und Bernd Ondruch trafen sich erneut vier hochkarätige Fondsmanager zum gemeinsamen Podiumsgespräch. Das interessante Expertengespräch unter der Moderation von Dachfonds-Pionier Eckhard Sauren bot den Zuhörern wertvolle Informationen und interessante Blickwinkel auf aktuelle Marktentwicklungen. Im Vergleich zu den Fondsmanager-Gipfeln der Vorjahre waren aktuell auch kontroverse und teils vorsichtigere Ausblicke auf die Märkte zu hören.

Peter E. Huber führte zu Beginn an, dass sich im Staatsanleihenbereich auf den derzeitigen Renditeniveaus kein Geld mehr verdienen lässt. Seine antizyklische Vorgehensweise als Fondsmanager stellte Peter E. Huber unter Beweis, in dem er Anleihen aus dem Energie- und Rohstoff-Bereich als interessante Investitionsmöglichkeit kennzeichnete, die nach teils deutlichen Kursrückgängen attraktive Renditen bietet. Klaus Kaldemorgen sieht ebenfalls Opportunitäten in diesem Bereich und stellte die attraktive laufende Verzinsung von Hochzinsanleihen heraus. Bert Flossbach stimmte der Einschätzung für den Staatsanleihenbereich zu und sieht in diesem Bereich des Anleihenmarktes keine Rendite- sondern nur Verlustmöglichkeiten. Gleichzeitig warnte er jedoch auch vor Risiken, welche mit einer Investition in Hochzinsanleihen mit deutlich erhöhten Renditen einhergehen.

Unterschiedliche Meinungen der Investmentexperten zeigten sich insbesondere bei der Einschätzung der Aussichten für den Aktienmarkt. Während Peter E. Huber und Bert Flossbach eher eine positive Einschätzung des Marktes bei längerfristiger Perspektive einnahmen, zeigten sich Klaus Kaldemorgen und Bernd Ondruch eher vorsichtig bei der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Aktienmarktes insbesondere für die kürzere Frist.

Klaus Kaldemorgen sieht den Glauben und das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Zentralbanken und deren Maßnahmen zunehmend kritisch. Während er in den Vorjahren immer noch mit einer positiven Beeinflussung durch die Zentralbanken argumentierte, zeigte er sich beim diesjährigen Fondsmanager-Gipfel skeptisch gegenüber den Fähigkeiten der Zentralbanken positiven Einfluss auf die Märkte auszuüben. „Im besten Fall werden die Zentralbanken nicht schaden“ resümierte Klaus Kaldemorgen und sieht insbesondere in den Währungsmärkten die Möglichkeit größerer Schwankungen bedingt durch Eingriffe der Zentralbanken. Bernd Ondruch sieht insbesondere in der erfolgten Ausweitung der Geldmenge durch die Zentralbanken einen wesentlichen Treiber für die Entwicklung der Aktienmärkte in der Vergangenheit. Für die Zukunft glaubt er, dass Erträge im Aktienbereich insbesondere auch durch die Positionierung auf fallende Kurse erzielt werden müssen. Mit einem flexiblen Ansatz, der sowohl auf steigende Kurse als auch auf fallende Kurse setzen kann bei gleichzeitig selektiver Auswahl der Einzeltitel, glaubt er, auch im laufenden Jahr positive Erträge erzielen zu können.

Bert Flossbach und Peter E. Huber sehen die derzeitige Korrektur in den Aktienmärkten dagegen eher als Chance zu attraktiven Kursen die Investitionen im Aktienmarkt zu erhöhen. So führte Bert Flossbach aus, dass er die Aktienquote nach einem Tief von 60 Prozent im 4. Quartal 2015 aktuell im Januar 2016 wieder durch selektive Käufe erhöht hat. Er warnte Anleger jedoch vor einer von ihm in diesem Jahr erwarteten deutlich höheren Volatilität an den Aktienmärkten. Volatilität sei dabei jedoch nicht zu verwechseln mit Risiko, sondern eröffne vielmehr Opportunitäten für Investitionen.

Kontroverse Meinungen vertraten die Fondsmanager auch in Hinblick auf China. Bernd Ondruch sieht in China das größte Risiko für die Aktienmärkte. Das Zentrum der derzeitigen Krise liegt aus seiner Sicht nicht mehr in Europa sondern in China und Asien. So hält er auch eine stärkere Abwertung der chinesischen Währung für eine mögliche Entwicklung, welche deflationäre Tendenzen für die globale Wirtschaft mit sich bringen würde. Der negativen Einschätzung widersprach Bert Flossbach, der zwar durchaus auch Probleme in China sieht, jedoch keine dramatische und plötzliche Abwertung der chinesischen Währung erwartet. Auch Peter E. Huber zeigte sich nicht so negativ für China. Er sieht den Transformationsprozess Chinas hin zu einer Ausweitung des Dienstleistungsbereich zwar als durchaus schmerzhaft an, glaubt aber langfristig an die positiven Wachstumsaussichten Chinas sowie der asiatischen Märkte.

Zum Abschluss der interessanten Diskussionsrunde gaben alle vier Investmentexperten ein kurzes Fazit ihrer aktuellen Einschätzungen. Bert Flossbach stellte heraus, dass er höhere Schwankungen in den Aktienmärkten als Chance sieht, da Kaufmöglichkeiten eröffnet werden, sofern man Liquidität hält. Die negative Marktstimmung trotz bereits deutlich gefallener Notierungen an den Aktienmärkten kennzeichnete er dabei als positiv. Klaus Kaldemorgen sieht die Volatilität ebenfalls positiv, allerdings nur, wenn diese in beide Richtungen geht und somit auch Phasen steigender Kurse genutzt werden können. Er zeigte sich insofern etwas vorsichtiger in seiner Einschätzung im aktuellen Marktumfeld Opportunitäten zu nutzen. Auch Bernd Ondruch zeigte einen skeptischeren Blick auf die Märkte und stellte ein selektives Vorgehen in den Mittelpunkt. Peter E. Huber verdeutlichte zum Abschluss erneut seine Position als überzeugter Antizykliker. So stellte er heraus, dass er Marktkorrekturen zwar nicht voraussagen, diese jedoch nutzen kann, um zu gesunkenen Kursen Positionen aufzubauen.

„Die Ausführungen haben einen aktuellen Blick auf die Markteinschätzungen anerkannter Experten geliefert und bieten einen echten Mehrwert für Berater und Anleger“, fasste Moderator Eckhard Sauren die interessante und informative Diskussion zusammen.

Der SAUREN Fondsmanager-Gipfel kann als Aufzeichnung in voller Länge über die Internetseiten www.sauren.de abgerufen werden.

www.sauren.de