Wirecard: „Ein Schock für die betrogenen Aktionäre“

21.05.2021

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Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat angekündigt, an Wirecard-Aktionäre gezahlte Dividenden zurückzuverlangen. Deutliche Kritik kommt von Kapitalmarktanwalt Peter Mattil.

Der neue Sachstandbericht, den Michael Jaffé am Mittwoch dem Amtsgericht München vorlegte, brachte eine unschöne Nachricht für die Wirecard-Aktionäre: Laut Süddeutscher Zeitung möchte der Insolvenzverwalter die Wirecard-Geschäftsberichte für die Jahre 2017 und 2018 für nichtig erklären lassen, denn ein großer Teil der Umsätze und Gewinne existierten in diesen Jahren offenbar nur auf dem Papier. In diesem Fall wären auch die Ausschüttungen an die Aktionäre im Nachhinein obsolet. Im Interesse der Anleger müsste der Insolvenzverwalter unrechtmäßige Zahlungen vor der Insolvenz anfechten.

Massive Kritik an Jaffés Plänen kommt vom auf Kapitalmarktrecht kommt von Peter Mattil. So bezeichnet der auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Anwalt die Ankündigung als „starkes Stück und ein Schock für die betrogenen Aktionäre“. Jaffé müsste auch die an die Banken gezahlten Zinsen zurückverlangen, wovon aber nicht die Rede sei.

„Die Banken wollen bekanntlich die Gläubigerstellung der Aktionäre bestreiten, nach dem Motto: „alles für uns Banken“, obwohl die Banken ja einen viel tieferen Einblick in die Finanzen etc. der Wirecard AG hatten, und damit weniger schutzbedürftig sind“, führt Mattil aus. (ahu)