Was Wirtschaftsstudenten von Versicherern erwarten

11.11.2014

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Die Deloitte-Studie „Talent in Insurance Survey 2014" zeigt, dass deutsche Wirtschaftsstudenten, die sich eine Versicherungskarriere vorstellen können, großen Wert auf den Markterfolg ihres Arbeitgebers legen.

(fw/hwt) Vom Arbeitgeber fordern sie in erster Linie Anerkennung ihrer Leistungen. Die Versicherungsbranche wird als potenzieller Arbeitgeber nur selten aktiv berücksichtigt. Auf der Liste der „Traumarbeitgeber" stehen vor allem Unternehmen der Automobilbranche: Die Arbeitsplätze sollen sicher und in einem Unternehmen, das Markterfolg, finanzielle Leistungsfähigkeit und großes Ansehen vereint, sein. Insgesamt wurden rund 700.000 Studenten in 31 Ländern zu ihren Berufswünschen befragt, darunter 174.000 Wirtschaftsstudenten. „Wirtschaftsstudenten haben hohe Anordnungen an ihre künftigen Arbeitgeber. Viele der genannten Wunschkriterien können Versicherungsunternehmen erfüllen. Auf der Suche nach jungen Talenten steigern Versicherungen ihre Chancen, wenn sie deren Erwartungshaltung ernst nehmen", erklärt Dr. Christian Schareck von Deloitte.

Die meisten deutschen Studenten, die sich eine Versicherungskarriere vorstellen können, wollen Erfolg. Sie hoffen zum Markterfolg (53 %) und zur finanziellen Leistungsfähigkeit ihres ersten Arbeitgebers (52 %) beitragen zu können. Beide Kriterien sind überdurchschnittlich wichtig für die deutschen Studienteilnehmer – die Befragten wollen sich eng an den Versicherer binden und erwarten dies auch umgekehrt. Teamarbeiten erhoffen sie sich nur in geringem Maße und auch Interaktion mit Kunden steht nicht ganz oben auf der Wunschliste – beides wird jedoch in der Versicherungsbranche erwartet. Vielmehr steht die Anerkennung ihrer Leistung für die Studenten im Vordergrund: 57,1 % wünschen sich diese – 62,4 % glauben diese im Job auch zu bekommen.

Versicherungen zählen nur selten zu den Wunscharbeitgebern – die Branche liegt hinter den Spitzenreitern Automobil- und Konsumgüterindustrie. Die in der Finanzkrise offenbar gewordene Belastbarkeit der Versicherungsbranche hat daran nichts geändert: Vier der fünf meistgenannten Traumarbeitgeber sind Automobilkonzerne. Bei Wirtschaftsstudenten, die sich eine Versicherungslaufbahn vorstellen können, liegen große Versicherer und Banken vorne. Diese sehen sichere und stabile Arbeitsplätze als ihr wichtigstes Karriereziel

(54,1 %). Nachgeordnet sind eine gute Work-Life-Balance sowie Management-Befugnisse. Management-Posten sind dabei weniger wichtig als noch vor einigen Jahren, ebenso wie die Suche nach Herausforderungen.

Die Studenten mit Affinität zu Versicherungskonzernen legen mehr Wert auf Markterfolg, finanzielle Leistungsfähigkeit und Ansehen ihrer Arbeitgeber als andere Wirtschaftsstudenten. Der Stellenwert des Markterfolgs liegt dabei in Deutschland mit 12,7 Prozentpunkten deutlich über dem weltweiten Durchschnitt. Hingegen sind ihnen Innovation, Unternehmensethik, Unternehmergeist oder engagierte Geschäftsführung weniger wichtig als dem Gros der Studenten mit Wirtschaftsschwerpunkt. Sie suchen nach einer sicheren Anstellung (42,1 %), professionellen Trainings- und Entwicklungsmaßnahmen (39,1 %) und einem herausfordernden Beruf (36,6 %). Neben Anerkennung fordern sie vor allem Unterstützung bei der Weiterentwicklung sowie ein freundliches Arbeitsumfeld. „Deutsche Studenten, die zu einem Versicherungsjob tendieren, verlangen nach Wertschätzung. Des Weiteren scheinen die Befragten stärker an ihre Zukunft zu denken und legen eher Wert auf mögliche Verdienststeigerungen und berufliche Fortschritte als auf überdurchschnittlich hohe Einstiegsgehälter. Die Studie zeigt eine ganze Reihe von Anknüpfungspunkten für Versicherer auf der Suche nach talentierten Nachwuchskräften", ergänzt Dr. Christian Schareck.

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