Vier Gründe und ein Zustand
20.08.2021
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Viel Wohneigentum, wenig Liquidität – in dieser Lage befinden sich zahlreiche Menschen in Deutschland. Warum dann nicht einfach klassisch eine Hypothek aufnehmen, um Kapital flüssig zu machen? Für den Teilverkauf als Alternative sprechen vier Gründe und ein begehrter Zustand. Der Vermittler erhält damit ein attraktives Produkt für einen wachsenden Markt, der inzwischen nicht nur Rentner umfasst.
„Aktuell befinden sich rund fünf Millionen Immobilien im Besitz von Menschen über 60 Jahren,“ so Christoph Neuhaus, einer der zwei Gründer und Geschäftsführer von Teilverkauf-Pionier wertfaktor. „Bis 2030 soll diese Zahl auf über sechs Millionen steigen.“ In dieser Altersklasse schätzt die Immobilien-Plattform Heimkapital den Gesamtmarkt auf etwa 1,7 Bio. Euro Immobilienvermögen – viel gebundenes Kapital! Wie können Immobilien-Besitzer Teile davon nutzbar machen, ohne gleich das ganze Objekt verkaufen zu müssen? Beim Teilverkauf funktioniert das folgendermaßen: An den Anbieter können Eigenheimbesitzer bis zu 50 % ihrer Immobilie verkaufen. Den Wert des Anteils bekommen die Kunden ausgezahlt und erhalten dazu ein Nießbrauchrecht. Sie bleiben weiterhin die Eigentümer, das Teilverkauf-Unternehmen wird lediglich stiller Teilhaber. Bei wertfaktor und Heimkapital gilt das Nießbrauchrecht für Kunden ab 60 Jahren lebenslang. Für jüngere Immobilienbesitzer haben beide Anbieter ebenfalls ein Angebot erschaffen, denn die Nachfrage ist laut Neuhaus beträchtlich. Für diese Kundengruppe gibt es daher den Teilverkauf mit zeitlich limitiertem Nießbrauchrecht, bei wertfaktor z. B. maximal 20 Jahre. In jedem Fall berechnet der Anbieter ein Nutzungsentgelt. Bei beiden Unternehmen in diesem Beitrag beläuft sich die Gebühr auf 2,9 % pro Jahr auf das ausgezahlte Kapital. Erst nach zehn Jahren kann sich das Nutzungsentgelt erhöhen. Eine Beispielrechnung: Wenn der Objektwert 500.000 Euro beträgt und der Kunde 40 % verkaufen möchte, zahlt der Teilverkauf-Anbieter 200.000 Euro aus. Der monatliche Nutzungsbeitrag liegt bei 484 Euro. Gar nicht so übel, wenn wir das mit einer möglichen Miete für ein Objekt mit 200.000 Euro Marktwert vergleichen. Verrücktes Gedankenspiel, nur als Relation: Wer das Kapital mit einer Rendite von 10 % p. a. anlegt, erwirtschaftet 20.000 Euro brutto. Selbst nach Steuern also deutlich mehr Gewinn als das jährliche Nutzungsentgelt von 5.808 Euro. In der Praxis wird die freigewordene Liquidität natürlich eher zur Verwirklichung von großen Wünschen und Lebensträumen genutzt.
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