Versicherungen müssen mehr für Naturgewalten zahlen

06.10.2016

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Im letzten Jahr mussten die Versicherungen knapp 2,6 Milliarden Euro für Schäden durch Naturgewalten zahlen. Im Jahr davor waren es noch knapp zwei Milliarden Euro. Besonders Stürme verursachten immer wieder hohe Schäden.

Im letzten Jahr mussten Deutschland Sachversicherer für Schäden durch Naturgewalten rund 1,9 Milliarden Euro zahlen. Mit den 700 Millionen Euro, die Kfz-Versicherer zur Schadensregulierung aufbringen mussten, wurden somit im letzten Jahr 2,6 Milliarden Euro Schaden durch Naturgewalten verursacht. Fast ausschließlich waren Sturm und Hagel an den Beschädigungen schuld. 2015 war damit ein ganzes Stück teurer als 2014, als die Versicherer noch Schäden im Wert von knapp zwei Milliarden Euro begleichen mussten.

Die prägenden Naturgewalten des Jahres 2015 sind Sturm und Hagel

„Die Natur zeigt 2015 wieder einmal eindrucksvoll, worauf wir uns einstellen müssen. Nur ein einziger Sturm verursacht ein Drittel aller Schäden“, sagte Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), bei der Vorstellung des Naturgefahrenreports am Donnerstag in Berlin.

Während bei den Sachversicherern vor allem Stürme für hohe Schadenssummen sorgten, mussten die Kfz-Versicherer vor allem Hagelschäden begleichen. Mit 750 Millionen Euro Gebäudeschaden war Wintersturm "Niklas" im März 2015 einer der fünf schwersten Winterstürme, die seit 1997 über Deutschland hinwegzogen. Für die Kfz-Versicherer war vor allem die Unwetterfront "Siegfried" im Juli eine teure Angelegenheit, denn sie verursachte 300 Millionen Euro Fahrzeugschäden. Die Gesamtzahl der Sturm- und Hagelschäden ist 2015 um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Risiken durch Naturgefahren nehmen zu

Zwar war 2015, verglichen mit 2013, als 7,2 Milliarden Euro Schäden durch Naturgewalten verursacht wurden, deutlich weniger kostenaufwändig für die Versicherungen, jedoch zeigt die Langzeitbetrachtung, dass sich der Wechsel zwischen schadensarmen und schadensreichen Jahren verkürzt. So schlug verursachte die Unwetterserie im Frühsommer diesen Jahres bereits Schäden in Höhe von 1,2 Milliarden Euro zu Buche.

„Steigende Schäden sind jedoch kein Naturgesetz. Wenn wir die Risiken beherrschbar halten wollen, dann müssen wir jetzt alles tun, damit das Zwei‑Grad‑Ziel eingehalten wird“, sagte Erdland. Das Klimaschutzabkommen von Paris biete die Chance, den Klimawandel zu stoppen. „Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, damit Menschen und ihr Hab und Gut nicht zu Schaden kommen. Verstärkte Information, zielgerichtete Prävention und individueller Versicherungsschutz sind dafür unerlässlich“, so Erdland weiter. (ah)

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