Update: EU-Kommission nimmt FIDA-Verordnung doch ins Arbeitsprogramm auf

12.02.2025

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Die Financial Data Access (FIDA)-Verordnung bleibt doch auf der politischen Agenda der EU-Kommission. Nachdem zunächst über einen geleakten Programmentwurf bekannt wurde, dass FIDA aus dem Arbeitsprogramm gestrichen wurde (siehe fw-Meldung vom11.02), zeigt das finale Dokument nun, dass die Verordnung als „pending proposal“ weiterhin Bestandteil der Pläne bleibt.

„Die Nachricht, dass FIDA nun doch weiterverfolgt wird, ist ein wichtiges Signal für Open Finance und fairen Wettbewerb“, so AfW-Vorstand Norman Wirth. „Nun kommt es darauf an, dass die Verordnung nicht in bürokratischen Hürden stecken bleibt, sondern mit Augenmaß und Praxisbezug umgesetzt wird. Ein geregelter Zugang zu Finanzdaten ist essenziell für unabhängige Vermittler und ihre Kunden.“

Der AfW hatte sich gemeinsam mit der Brancheninitiative FRIDA – Free Insurance Data Initiative – intensiv für eine Fortführung des Gesetzgebungsverfahrens eingesetzt. Ziel bleibt es, Open Finance in der gesamten Finanz- und Versicherungsbranche voranzubringen. Wirth betont: „Der Prozess muss nun zügig und mit Blick auf weniger Bürokratie vorangetrieben werden. Nur so kann FIDA echte Mehrwerte für Verbraucher und Vermittler schaffen.“

„Wir sehen FIDA jedoch weiterhin kritisch“, sagt der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), Michael H. Heinz. „Schließlich stellt dieses Projekt die gesamte Finanz- und Versicherungsindustrie vor nicht zu unterschätzende und größtenteils unnötige Aufgaben der Datenaufbereitung, -bereitstellung und -weitergabe und verursacht somit hohe Kosten. Ob damit ein größerer Kundennutzen einhergeht, darf jedoch bezweifelt werden. Dank unseres Büros in Brüssel und den guten Kontakten zu den europäischen Entscheidungsträgern sind wir schnell von den Vorgängen in Kenntnis gesetzt worden.“ Der BVK kritisiert insbesondere, dass eine politisch nicht überzeugende Regulatorik eine Datenweitergabe von Risiko- und Vertragsdaten verursacht, deren Zielsetzung seitens der Initiatoren zu keinem Zeitpunkt überzeugend erklärt werden konnte. Versicherungsvermittlern würden zudem zusätzliche Arbeiten und Mühen auferlegt, ihre Kunden- und Maklerverwaltungsprogramme FIDA-konform einzurichten.

Deshalb moniert auch BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer: „Die EU-Kommission kann bisher noch nicht einmal sagen, welche Daten im Rahmen von FIDA ausgetauscht werden sollen. Wir finden, dass sich die EU eher für eine Entlastung der Finanzberatung und -vermittlung einsetzen sollte. Das wäre für die Kunden als auch für die Finanz- und Versicherungsbranche vorteilhafter als ein fragwürdiger Zugang von Finanzdaten. Bedauerlicherweise mussten wir jedoch in der jüngeren Vergangenheit immer wieder feststellen, dass die EU die Reihenfolge von dringenden Projekten nicht bedenkt und Projekte politisch motiviert anstößt, die undurchdacht und schwer umsetzbar sind, wie z. B. die ganze Berichterstattung zur Nachhaltigkeit. Der BVK wird sich weiter über seinen Dachverband BIPAR in das aktuelle Vorhaben einbringen.“ (fw)