Und wieder grüßt das Murmeltier

02.11.2020

Rolf Ehlhardt, Vermögensverwalter, I.C.M. Independent Capital Management Vermögensberatung Mannheim GmbH / Foto: © I.C.M.

Was macht die Börse? Sie fällt ein wenig. Ist der November-Lockdown schon eingepreist? Wer am Jahresanfang den DAX gekauft hat, hat jetzt etwa 13 Prozent verloren. Angesichts des größten Wirtschaftseinbruchs der Nachkriegsgeschichte und des noch nicht gelösten Pandemie-Problems sind das fast noch „Peanuts“.

Wer in Gold investiert hat, hat sogar einen kleinen Gewinn erwirtschaftet. Die Kaufargumente für die Aktien hießen bisher: Das Schlimmste liegt hinter uns, der Einbruch war (bisher) nicht so kräftig, wie befürchtet und das viele Geld sucht Anlage. Bei Nullzinsen weltweit kann das Ziel der Begierde nur Aktien sein.

Unbestritten gehören Qualitätsaktien in jedes gut diversifizierte Depot. Wir geben folgende Handlungsweise als Grundsatz aus: Wer 50 Prozent Aktienanteil haben möchte, sollte 25 Prozent, also die Hälfte der Aktien, nie verkaufen, höchstens im Bedarfsfall umschichten. Mit der anderen Hälfte kann man traden, Börsenthemen kaufen oder die Liquidität erhöhen. Mit Erhöhung der Cashposition reduziert man das Risiko bei einer negativen Kursentwicklung, erhöht aber gleichzeitig das Risiko, bei Steigerungen nicht mit dem vollen Betrag „dabei zu sein“.

Bei der Entscheidung nicht vergessen: Ein entgangener Gewinn ist leichter zu ertragen, wie ein eingeganger Verlust. Wer für sein Kapital eine Rendite erwartet, kommt beim derzeitigen Zinsniveau an Aktien nicht vorbei und sollte daher Kursrückschläge auch als langfristige Investitions-Chance ansehen. Wer langfristig denkt, gut diversifiziert angelegt hat, steht auch negative Kursentwicklungen ruhiger durch. Denn in der Vergangenheit haben sich Aktien nicht nur immer wieder erholt, sondern auch neue Höchstkurse erzielt. Viele der Standartwerte zahlen auch regelmäßig eine Dividende.

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