Umfrage: Wohnen in den eigenen 4 Wänden – auch im Alter

17.11.2013

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Auf der Liste der zu verwirklichenden Ziele belegt die eigene Immobilie einen Spitzenplatz. Sie steht für Status, Sicherheit und Freiheit. Dies gilt erst recht für die ältere Generation. Daher treiben auch Fragen um altersgerechtes Wohnen die Menschen um.

(fw/ah) Fast jeder Zweite hat sich eingehender mit dem Thema auseinandergesetzt. Doch jeder vierte Bürger will sich damit erst auseinandersetzen, wenn er die Lebensphase 65+ erreicht hat.

Eindeutiges Ergebnis: Zwei Drittel der Bevölkerung möchte das Alter am liebsten in den eigenen vier Wänden verbringen. Wohnen bei der Familie bzw. in einem Heim kommt nur für drei bzw. zwei Prozent der Deutschen in Frage. Jeder zweite Bundesbürger ist sich sicher, seine Wohnwünsche im Alter erfüllen zu können (49 Prozent). Dafür haben 1/3 der Befragten entsprechend finanziell vorgesorgt. Aber der Ruf nach dem Staat

Dennoch wird der Staat in Sachen „Wohnen im Alter" gerufen.

90 Prozent der Deutschen wünschen sich mehr staatliche Unterstützung für Alltagshilfen und Pflegeleistungen in der eigenen Wohnung. Jeweils 86 Prozent der Bürger fordern vom Staat mehr Beihilfen für betreutes Wohnen oder Fördermittel bzw. steuerliche Anreize für den Bau von Senioren-Wohngemeinschaften. Dies sind die wesentlichen Erkenntnisse einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W).

Eine Wohngemeinschaft bzw. eine Seniorenwohnanlage kommt für 26 Prozent in die engere Wahl. Das Wohnen in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus genießt vor allem bei den Menschen im Osten einen hohen Stellenwert (74 Prozent). In den westlichen Bundesländern sagen dies aber immerhin noch 65 Prozent. Mehrgenerationenhaus oder Senioren-WG sind bei den Westdeutschen beliebter als bei den Bürgern im Osten.

Einig sind sich die Bürger in der Frage, wie sie später keinesfalls wohnen möchten: Nur drei bzw. zwei Prozent wünschen sich im Alter bei Kindern oder Verwandten bzw. in einem Alten-, Pflege- oder Seniorenheim zu wohnen. Die Bürger wissen aber auch, dass das altersgerechte Wohnen in der Regel Umbaumaßnahmen erfordert. Das erfordert finanzielle Mittel.

Erst 15 Prozent der Bundesbürger haben ihre Häuser oder ihre Wohnungen altersgerecht ausgestaltet, 14 Prozent planen einen seniorengerechten Umbau, sofern sie sich ihn leisten können. Für entsprechende Baumaßnahmen sind die Bürger durchaus bereit, auch höhere Summen zu investieren. Fast jedem zehnten Bundesbürger (neun Prozent) ist der altersgerechte Umbau sogar mehr als 30.000 Euro wert, bei den über 60-Jährigen sind es noch acht Prozent.

Neben der Wohnsituation prägen auch weitere Faktoren das Leben im Alter. Für 77 Prozent der Deutschen ist der den Austausch und das Zusammensein mit jüngeren Generationen wichtig. Auf Rang zwei der Nennungen steht die Teilnahme an kulturellen Angeboten. Die Familie und die Betreuung der eigenen Enkel ist für 71 Prozent ein maßgeblicher Faktor, gefolgt von Reisen (69 Prozent), sozialem Engagement und sportlichen Aktivitäten (jeweils 67 Prozent). Für immerhin ein Drittel der Bundesbürger hat das Jobben auch im Alter einen hohen Stellenwert, wobei der Wunsch nach beruflicher Betätigung über alle Einkommensklassen nahezu gleich ausgeprägt ist.

„Die Umfrage bestätigt, dass die Bundesbürger im Alter selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden wohnen wollen. Voraussetzung dafür ist eine rechtzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema altersgerechtes Wohnen und die entsprechende Umsetzung nötiger Vorsorgemaßnahmen, wie etwa finanzielle Absicherung oder ein barrierefreier Umbau. Barrierefreiheit bedeutet generationengerechten Wohnraum zu schaffen, da die Räume auf die Bedürfnisse in unterschiedlichen Lebens- und Wohnphasen angepasst werden können und so lebenslanges Wohnen in vertrauter Umgebung ermöglichen. Dies gilt für selbstgenutzte und vermietet Immobilien. Viele Bürger haben dies bereits erkannt – doch die nachfolgenden Generationen müssen wesentlich aktiver als bisher ihre private Altersvorsorge aufbauen, wenn sie den Wohn- und Lebensstandard sowie die Investitionsmöglichkeiten der heutigen Senioren erreichen wollen. Der Nachfragedruck für barrierefreies Wohnen wird in den nächsten Jahrzehnten durch die Alterung und Abnahme der Bevölkerung zunehmen. Wer diese Anforderungen nicht erfüllen kann, hat bei Verkauf und Vermietung schlechtere Karten. Deshalb brauchen wir mehr Aufklärung, eine verstärkte Förderung und die Bereitschaft zur Eigeninitiative. Rund 30 Millionen der gut 40 Millionen Wohnungen in Deutschland gehören Privathaushalten. Circa die Hälfte der Wohnungen weisen aktuell erhebliche Barrieren in der Wohnung oder bei den Zugängen auf. Es gilt dieses riesige Potenzial entschlossen zu nutzen und den Wohnraum zukunftsfähig zu machen", sagt Günter Schönfeld, Geschäftsführer der Wüstenrot Immobilien GmbH.

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