Über 30 Prozent der Deutschen bezeichnet sich als psychisch erkrankt

27.03.2025

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34 Prozent der Deutschen geben an, aktuell unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen zu leiden. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (31 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt der fünfte AXA Mental Health Report für den das Meinungsforschungsinstitut Ipsos eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage ab 18 Jahren in Deutschland und fünfzehn weiteren Ländern durchgeführt hat.

Dabei variiert die mentale Gesundheit zwischen den unterschiedlichen Generationen in Deutschland stark: Insbesondere junge Menschen von 18 bis 24 Jahren geben besonders häufig an, derzeit unter einer mentalen Erkrankung zu leiden (54 Prozent). Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei den jungen Erwachsenen noch bei 41 Prozent. Die am wenigsten von psychischen Erkrankungen betroffene Altersgruppe sind die 65- bis 75-Jährigen. Hier sind es 15 Prozent, die nach eigenen Angaben aktuell mental erkrankt sind. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es deutliche Unterschiede: Frauen bezeichnen sich deutlich häufiger als betroffen (37 Prozent) als Männer (31 Prozent).

Deutsche blicken pessimistisch in die Zukunft

Nur eine Minderheit von 40 Prozent der Deutschen blickt insgesamt optimistisch in die Zukunft. Im vergangenen Jahr waren es noch 42 Prozent. Unter den 35- bis 54-Jährigen sind es sogar nur 35 Prozent. Keine Altersklasse ist pessimistischer.

Auch im europäischen Vergleich sind die Deutschen vergleichsweise pessimistisch. Unter den untersuchten europäischen Ländern schauen nur die Menschen in Italien (38 Prozent) und Belgien (37 Prozent) noch weniger optimistisch in die Zukunft. Vergleichsweise optimistisch sind die Schweizer (50 Prozent) und Iren (52 Prozent).

45 Prozent der Deutschen sagen sogar, dass die Ungewissheit in Bezug auf die Zukunft Auswirkungen auf ihre eigene mentale Gesundheit hat. Außerdem werden finanzielle Sorgen bzw. Angst vor Arbeitsplatzverlust (41 Prozent), soziale und politische Unruhen (39 Prozent) und die ständige Belastung durch negative Nachrichten in den Medien (38 Prozent) häufig genannt. Einsamkeit und soziale Isolation haben für ein Drittel der Deutschen (33 Prozent) einen negativen Einfluss auf ihre mentale Gesundheit.

Professionelle Hilfe wirkt

Die Mehrheit der Befragten hat ihre mentale Erkrankung durch eine:n Psychiater:in, Psycholog:in oder Allgemeinärzt:in diagnostiziert bekommen (71 Prozent). Die Zahl der Menschen, die sich selbst diagnostiziert hat, liegt bei 15 Prozent.

Gleichzeitig gibt die Mehrheit der aktuell betroffenen Bundesbürger:innen an, dass ihre psychische Erkrankung professionell behandelt wird (53 Prozent). Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 51 Prozent. Die Zahl derjenigen, die ihre mentalen Probleme überhaupt nicht behandeln lassen (20 Prozent), ist gesunken. Im vergangen Jahr gaben das noch 24 Prozent an. Knapp ein Viertel (23 Prozent) sagt, dass die Erkrankung selbst behandelt wird.

„Mit dem AXA Mental Health Report möchten wir dem Thema seit mittlerweile fünf Jahren mehr Sichtbarkeit verschaffen und damit unseren Beitrag zur Enttabuisierung leisten. Es freut mich daher besonders, dass die Zahl derjenigen, die sich professionell behandeln lassen, immerhin leicht gestiegen ist. Als Versicherer können wir Betroffene nur dazu ermutigen, denn professionelle Hilfe wirkt“, so Karsten Dietrich, Vorstand Personenversicherung von AXA Deutschland.

Die Mehrheit der Menschen, die sich bereits erfolgreich von einer psychischen Erkrankung erholt hat, sagt, dass sie professionelle Hilfe in Anspruch genommen hat, um wieder vollständig gesund zu werden (57 Prozent). Lediglich 6 Prozent der Menschen, die bereits eine mentale Erkrankung durchlebt haben und heute wieder gesund sind, geben an, dass sie sich nach einiger Zeit von selbst erholt haben. (mho)

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